Gesundheitsamt wechselt Drogentest
Zu viele Betrugsversuche beim Drogentest: Lindau führt Marker-Verfahren ein
LINDAU - Der Drogentest im Gesundheitsamt Lindau hat sich geändert. Nach mehreren Betrugsversuchen ist nun statt dem Streifentest das sogenannte Ruma-Verfahren der Standard. Nach Angaben des Amtsarztes Michael Bauerdick schließt das Verfahren verschiedene Betrugsmaschen aus.
Beim Drogentest im Gesundheitsamt hatte es in den letzten Jahren verschiedene Täuschungsversuche gegeben: da wurde Fremdurin in Gummiballons geschmuggelt und mit künstlichen Penissen das Urinieren vorgetäuscht, erzählt Bauerdick. Oft hätten Patienten vor dem Termin viel Wasser getrunken, um das Ergebnis buchstäblich zu verwässern. Beide Betrugsmaschen verhindere das sogenannte Ruma-Verfahren, erklärt Bauerdick: Die Patienten trinken vor der Urinabgabe einen Tee. Das Getränk enthält einen Marker, der im Urin wieder auftaucht. Fehlt der Marker, ist der Urin nicht von dem Patienten, der überprüft wurde. Ein weiterer wichtiger Punkt: „Das Verfahren ist nicht so entwürdigend“, sagt Bauerdick. „Es ist ja eher unschön, wenn jemand beim Pinkeln danebensteht und zuschaut.“Außerdem könne der neue Test auch ohne Probleme Drogen nachweisen, selbst wenn der Patient vorher mehrere Liter Wasser getrunken habe. Seit einem knappen Jahr gibt es das RumaVerfahren nun beim Lindauer Gesundheitsamt. Der Amtsarzt ist zufrieden: Auch wenn der Test mit 38 Euro rund vier Mal so teuer ist wie zuvor der Streifentest, habe sich die Umstellung gelohnt.