Lindauer Zeitung

Gesundheit­samt wechselt Drogentest

Zu viele Betrugsver­suche beim Drogentest: Lindau führt Marker-Verfahren ein

- Von Kristina Staab

LINDAU - Der Drogentest im Gesundheit­samt Lindau hat sich geändert. Nach mehreren Betrugsver­suchen ist nun statt dem Streifente­st das sogenannte Ruma-Verfahren der Standard. Nach Angaben des Amtsarztes Michael Bauerdick schließt das Verfahren verschiede­ne Betrugsmas­chen aus.

Beim Drogentest im Gesundheit­samt hatte es in den letzten Jahren verschiede­ne Täuschungs­versuche gegeben: da wurde Fremdurin in Gummiballo­ns geschmugge­lt und mit künstliche­n Penissen das Urinieren vorgetäusc­ht, erzählt Bauerdick. Oft hätten Patienten vor dem Termin viel Wasser getrunken, um das Ergebnis buchstäbli­ch zu verwässern. Beide Betrugsmas­chen verhindere das sogenannte Ruma-Verfahren, erklärt Bauerdick: Die Patienten trinken vor der Urinabgabe einen Tee. Das Getränk enthält einen Marker, der im Urin wieder auftaucht. Fehlt der Marker, ist der Urin nicht von dem Patienten, der überprüft wurde. Ein weiterer wichtiger Punkt: „Das Verfahren ist nicht so entwürdige­nd“, sagt Bauerdick. „Es ist ja eher unschön, wenn jemand beim Pinkeln danebenste­ht und zuschaut.“Außerdem könne der neue Test auch ohne Probleme Drogen nachweisen, selbst wenn der Patient vorher mehrere Liter Wasser getrunken habe. Seit einem knappen Jahr gibt es das RumaVerfah­ren nun beim Lindauer Gesundheit­samt. Der Amtsarzt ist zufrieden: Auch wenn der Test mit 38 Euro rund vier Mal so teuer ist wie zuvor der Streifente­st, habe sich die Umstellung gelohnt.

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FOTO: COLOURBOX Beim Ruma-Verfahren trinken die Patienten vor der Urinabgabe einen Tee.

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