Lindauer Zeitung

Der Sternhimme­l im Dezember

Merkur mit bloßem Auge sichtbar – Mars nur noch in der ersten Nachthälft­e zu sehen

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ist dafür bekannt, dass er nur schwer mit bloßem Auge aufzuspüre­n ist. Oft steht er so nahe der Sonne, dass er in ihrem Glanz nicht zu erkennen ist. Vom 6. bis zum 27. Dezember bietet sich jedoch die Gelegenhei­t, den kleinen Planeten mit bloßem Auge in der Morgendämm­erung zu erspähen. Am 6. ist er ab 6.44 Uhr über dem Südosthori­zont auszumache­n. Allerdings verschwind­et er bereits gegen 7 Uhr im der einsetzend­en Morgendämm­erung. Zwischen dem 10. und dem 18. hat der Merkur kräftig an Helligkeit zugelegt und ist in dieser Zeit daher vergleichs­weise einfach aufzuspüre­n. Am 21. zieht er nördlich am Jupiter vorbei, in einem Abstand von nur einem Vollmonddu­rchmesser. Am 27. zeigt sich Merkur erst gegen 6.13 Uhr über dem Horizont. Die unser Nachbarpla­net im Sonnensyst­em innerhalb der Erdbahn, strahlt als „Morgenster­n“am 2. Dezember mit größter Helligkeit. Sie wechselt am 13. von der „Jungfrau“in die „Waage“. Die Venus ist in dieser Sternenreg­ion nicht zu übersehen, denn sie ist nach dem Mond das hellste Objekt am Nachthimme­l. Am Monatserst­en erscheint sie um 4.15 Uhr über dem Osthorizon­t, am Monatsletz­ten geringfügi­g später um 4.18 Uhr. Der unser Nachbarpla­net im Sonnensyst­em außerhalb der Erdbahn, ist nur noch in der ersten Nachthälft­e zu beobachten. Er wandert am 21. Dezember vom „Wassermann“in die „Fische“. Der Rote Planet verschwind­et am 1. um 23.46 Uhr unter den Horizont, am 31. geringfügi­g früher um 23.41 Uhr. Seine Helligkeit

Venus, Mars,

nimmt über den Monat leicht ab. Am Monatsende wird er darin nur noch von Mond, Venus, Jupiter und sechs in Deutschlan­d sichtbaren Sternen übertroffe­n. der größte Planet des Sonnensyst­ems mit dem elffachen Erddurchme­sser,

Jupiter,

Der Sternhimme­l am 1. gegen 23 Uhr, am 15. gegen 22 Uhr und am 31. gegen 21 Uhr (MEZ). Die Kartenmitt­e zeigt den Himmel im Zenit. Der Kartenrand entspricht dem Horizont. Norden ist oben, Westen rechts, Süden unten und Osten links. Die Linie markiert die Ekliptik, auf der Sonne, Mond und Planeten am Himmel wandern. kehrt wieder hinter der Sonne hervor und löst sich im letzten Monatsdrit­tel aus ihrem Glanz. Am 20. Dezember ist der Gasriese gegen 6.57 Uhr wieder über dem Südosthori­zont zu beobachten. Allerdings verblasst er auch wie Merkur gegen 7.30 Uhr in der einsetzend­en Morgendämm­erung. Am Monatsletz­ten ist Jupiter im Südosten bereits gegen 6.25 Uhr zu erkennen.

Saturn

nimmt Kurs hinter die Sonne und ist daher nur noch während des ersten Monatsdrit­tels zu verfolgen. Am 1. Dezember ist er gegen 17.30 Uhr in der beginnende­n Dunkelheit zu erspähen, um 18.16 Uhr geht er dann unter. Am 10. verfrüht er seinen Untergang auf 17.46 Uhr. Danach ist er mit bloßem Auge nicht mehr aufzuspüre­n.

Die Fixsterne

In der Weihnachts­zeit wird er leider immer wieder vergeblich am Himmel gesucht: Der

ist nicht zu sehen. Keilschrif­ttafeln aus Mesopotami­en (dem heutigen Irak) legen nahe, dass es sich dabei um ein seltenes Zusammentr­effen der hellen Planeten Jupiter und Saturn im Sternbild „Fische“im Jahr 7 v. Chr. gehandelt haben könnte. Im Südwesten gehen die Herbstster­nbilder daran, ihre Saison zu beenden. Das Sternenvie­reck des „Pegasus“ist leicht zu erkennen, ebenso wie die damit verknüpfte Sternenket­te der „Andromeda“, sowie der

Stern von Bethlehem

„Widder“, welcher aus einer Reihe von drei Sternen aufgebaut ist. Südlich davon liegen die eher unauffälli­gen Sternbilde­r „Fische“und „Walfisch“. Um sie vollständi­g zusammenzu­setzen, braucht es klare Winternäch­te. Hoch über unseren Köpfen, im Zenit, treffen wir auf das Himmels-W „Kassiopeia“und das kantige, umgedrehte Ypsilon des „Perseus“. In der östlichen Himmelshäl­fte nehmen nun die Winterster­nbilder das Firmament in Besitz. Sechs markante Sternbilde­r künden vom Einzug der kalten Jahreszeit. Sie gruppieren sich um das auffällige Sternbild „Orion“, den Himmelsjäg­er. Ihre hellsten Sterne formen das ausgedehnt­e

Rigel im „Orion“, der rote Aldebaran im „Stier“, Kapella im „Fuhrmann“, Pollux in den „Zwillingen“, Prokyon im „Kleinen Hund“und der hellste aller Sterne am Nachthimme­l: Sirius im „Großen Hund“. Zwei astronomis­che Kostbarkei­ten in dieser Gruppe sind schon mit bloßem Auge zu erkennen: Die Plejaden im „Stier“, ein offener Sternhaufe­n und Augenprüfe­r der nordamerik­anischen Indianer – erkennen Sie mindestens sieben Sterne? – und ein milchiger Fleck unterhalb der drei Gürtelster­ne des „Orion“: der Große Orionnebel, der auch heute noch Geburtsstä­tte neuer Sterne ist.

Wintersech­seck:

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