Dieser Weg wird ein recht leichter sein
Mexiko, Schweden, Südkorea – „Erschrocken bin ich sicher nicht“, so Löw zur WM-Gruppe
MOSKAU (SID/dpa) - Joachim Löw plauderte im Moskauer Kreml entspannt mit seinen Trainerkollegen aus aller Welt, die WM-Auslosung hatte den Bundestrainer nicht aus der Ruhe gebracht. Mexiko, Schweden und Südkorea – mit den Gegnern, die er später beim „gemütlichen Abendessen“an der Seite von Oliver Bierhoff und Reinhard Grindel zu analysieren hatte, konnte Löw zufrieden sein. Der Weg zum fünften Stern wird für den Weltmeister 2018 in Russland zwar kein Spaziergang, es hätte aber auch weitaus schlimmer kommen können.
„Erschrocken bin ich sicher nicht“, sagte Löw im Moskauer Machtzentrum über die „sportlich sehr interessanten Gegner“. Als Weltmeister müsse sein Team aber, „egal, in welcher Gruppe wir sind, weiterkommen“. In Erinnerung an das schmerzvolle 4:4 gegen Schweden nach 4:0-Führung 2012 war er zum Scherzen aufgelegt: „Wir wollen diesmal 5:0 führen, um zu gewinnen.“
Am 17. Juni (17 Uhr) bekommt es Löws Mannschaft im Moskauer Luschniki-Park zunächst mit Mexiko zu tun. „Das wird ein hervorragender Startschuss“, sagte DFB-Präsident Grindel. Am 23. Juni (20 Uhr) ist in Sotschi Italien-Bezweinger Schweden der Gegner, am 27. Juni (16) geht es in Kasan gegen Außenseiter Südkorea.
„Jetzt“, sagte Löw, „kennen wir unseren Weg durchs Turnier“– und der würde als Gruppensieger über Sankt Petersburg und Samara zu Halbfinale und Endspiel zurück ins Luschniki führen. Die Mitfavoriten Frankreich, Spanien und Argentinien sowie Europameister Portugal befinden sich in der „oberen“Turnierhälfte und sind erst im Halbfinale mögliche Gegner. „So weit denken wir erst mal noch nicht“, versicherte Löw. Weil der „deutsche Weg“klar ist, wird der DFB in Kürze die Quartiersfrage klären. Moskau oder Sotschi – Löw wird mit Manager Bierhoff in den nächsten Tagen in Klausur gehen.
Zuvor waren die 1400 geladenen Gäste mit Highlights der WM-Geschichte und russischer Folklore auf die Ziehung eingestimmt worden. Löw verfolgte das Geschehen aus der vierten Reihe. Als Ehrengast und der ewige WM-Torschützenkönig und 2014er-Weltmeister Miroslav Klose die WM-Trophäe in den Saal trug, blickte er interessiert auf die Bühne. Russlands Staatspräsident Wladimir Putin versprach ein „großartiges Turnier“. Was denn auch sonst.