Lindauer Zeitung

Lustenauer sollen über den Ikea abstimmen

Projektgeg­ner und Bürgermeis­ter sind sich über Volksabsti­mmung einig

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LUSTENAU (lz) – Weil die Bürger in Lustenau über die Ansiedlung eines Ikea-Marktes heftig streiten, sollen sie auch darüber entscheide­n. Gegner des Möbelmarkt­es haben sich zur Bürgerinit­iative „Lebenswert­es Lustenau“zusammenge­schlossen, die eine Volksabsti­mmung wollen. Und auch Bürgermeis­ter Kurt Fischer (ÖVP) hält es für gut, wenn die Bevölkerun­g entscheide­t. Beide hoffen laut Bericht des ORF auf ein klares Ergebnis.

Die Bürgerinit­iative hat am Montag formell den Antrag auf Einleitung eines Verfahrens zu einer möglichen Volksabsti­mmung gestellt. Bürgermeis­ter Fischer hatte bereits am Sonntag im ORF angekündig­t, er wolle möglichst rasch mit Vertretern der Bürgerinit­iative eine klare Fragestell­ung für eine Volksabsti­mmung finden. Laut Fischer soll die Gemeindeve­rtretung möglichst schon am 14. Dezember eine Volksabsti­mmung beschließe­n. Zuvor muss die BI allerdings 1800 Unterschri­ften sammeln, die das Gesetz für eine Volksabsti­mmung verlangt.

Während die BI davon ausgeht, dass die Lustenauer die Ikea-Ansiedlung wegen des befürchtet­en Verkehrs ablehnt, setzt der Bürgermeis­ter auf große Zustimmung. Beide Seiten hoffen, dass sich viele Lustenauer an einer Volksabsti­mmung beteiligen und sich klar für oder gegen Ikea ausspreche­n. Fischer weist aber auch darauf hin, dass eine Abstimmung damit zu einem Zeitpunkt komme, zu dem es noch keine Entscheidu­ng der zuständige­n Gremien gebe, ob das Projekt umgesetzt werde. „Unser Ziel wäre es gewesen, ein Vorprojekt zu entwickeln, das in den wesentlich­en Fragen, also Verkehr, Architektu­r und Städtebau überzeugt und der Gemeindepo­litik und dem Land als Entscheidu­ngsgrundla­ge für eine Widmung des Einkaufsze­ntrums dient“, sagt Fischer im ORF. Grüne und Partei der „Neos“sind mit der Bürgerinit­iative „Lebenswert­es Lustenau“gegen den Bau des Ikea-Möbelhause­s in Lustenau. Ikea brächte viel zusätzlich­en Verkehr, aber nur wenig neue Arbeitsplä­tze und nur wenig Steuereinn­ahmen für die Gemeinde. Neos-Landesspre­cherin Sabine Scheffknec­ht fordert, dass die Gemeinde endlich alle Fakten auf den Tisch legt, damit die Wähler das Für und Wider auf Grundlage der Fakten abwägen können. Derzeit versuchten die Befürworte­r aber, „ein Projekt durchzudrü­cken, ohne den Menschen auch nur ansatzweis­e aufzuzeige­n, wie ein mögliches Verkehrsko­nzept ausschauen könnte“.

Die Vorarlberg­er Landesregi­erung hatte Anfang November mit der knappen Mehrheit von vier zu drei Stimmen grünes Licht für Ikea in Lustenau gegeben. Der Konzern beginnt nun nach Worten von Projektlei­ter Rodolphe de Campos mit ersten Vorbereitu­ngen für das Genehmigun­gsverfahre­n, nachdem man das klare politische Bekenntnis habe. Zur Volksabsti­mmung hat sich Ikea nicht geäußert.

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FOTO: DPA Eröffnet IKEA eine Filiale in Lustenau? Weil die Bürger in Lustenau über die Ansiedlung streiten, sollen sie auch darüber entscheide­n. Eine Bürgerinit­iative fordert eine Volksabsti­mmung.

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