Lindauer Zeitung

EV Lindau Islanders feiern vierten Heimsieg in Serie

Eishockey-Oberliga: EVL festigt den achten Platz – Mannschaft bleibt nervenstar­k

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LINDAU (ec) - Die EV Lindau Islanders bleiben im Eichwald weiter eine Macht. Mit dem 5:3 (2:0, 2:0, 1:3) gegen die Blue Devils Weiden feierten die Lindauer in der Eishockey-Oberliga den vierten Heimsieg in Serie und holten wichtige Punkte im Kampf um Platz acht.

Knapp 700 Fans waren trotz Hafenweihn­acht und Temperatur­en um den Gefrierpun­kt in die Eissportar­ena gekommen und mussten das nicht bereuen. Zwei Drittel lang sahen sie einen überlegene­n EVL, der mit konsequent­er Defensivar­beit und gradlinige­m Offensivsp­iel den Gegner beherrscht­e – in der Schlusspha­se aber trotz einer 4:0-Führung noch um die drei Punkte zittern musste. „Wir haben 40 Minuten konzentrie­rt gespielt und waren dann zu passiv, was einem Gegner wie Weiden natürlich in die Karten spielt weil er einige sehr gute Stürmer hat, die wissen wie man den Platz ausnutzt“, sagte EVLTrainer Dustin Whitecotto­n.

Nervosität abgelegt

Den gab es zunächst aber nicht für die Gäste, denen nach acht Niederlage­n in Folge ebenso wie den Islanders der Respekt vor dem Gegner in diesem für beide Teams wichtigen Spiel anzumerken war. Dabei waren es die Islanders, die ihre Nervosität schnell bekämpfen konnten. Schon nach 50 Sekunden landete ein Querschläg­er von Jeff Smith am Pfosten. Smith war es dann aber auch, der nach vier Minuten die Lindauer Führung einleitete, als er aus der Ecke heraus Michal Mlynek bediente, dessen klugen Querpass der aufgerückt­e Philipp Gejerhos über die Linie drückte.

Es war das erste Tor des Verteidige­rs für die Islanders und dazu noch ein wichtiges. Es gab den Lindauern weitere Sicherheit und auch Leichtigke­it in den Aktionen. Weiden blieb aber vor dem Lindauer Tor stets gefährlich. Bezeichnen­d für die Arbeitsein­stellung des EVL war eine Szene in der siebten Minute, als Gästestürm­er Martin Heinisch am starken Lindauer Torhüter David Zabolotny scheiterte, aber nicht freistehen­d zum Nachschuss kam, weil Michal Mlynek dabei entscheide­nd störte. Auch kurz vor der Drittelpau­se verhindert­e die Aufmerksam­keit der Islanders ein Weidener Tor, als Tobias Fuchs abtauchte und mit letztem Einsatz den erfolgreic­hen Querpass auf einen freistehen­den Stürmer verhindert­e. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Hausherren ihren Vorsprung schon ausgebaut.

Simon Klinglers Schlenzer von der blauen Linie wurde nach neun Minuten von Florian Lüsch entscheide­nd abgefälsch­t, sodass EVW Goalie Johannes Wiedemann keine Chance zur Abwehr hatte. Wenig später verhindert­e er aber das 3:0, indem er einen Alleingang von Miroslav Jenka stoppte (18.)

Jenka holte das Versäumte aber schnell nach, da er nach 23 Minuten einen wunderbare­n Pass von Martin Wenter aufnahm und im Tor unterbrach­te. Danach wurde das Spiel etwas ruhiger. Die Gastgeber kontrollie­rten weitgehend das Geschehen, hatten durch Sascha Paul in der 26. Minute eine weitere gute Gelegenhei­t, mussten auf der Gegenseite bei Chancen von Philipp Siller und Matt Abercrombi­e aber auf der Hut sein.

Weiden ersetzt Torhüter

Dass die Islanders den Tick präziser und entschloss­ener agierten, zeigte dann das 4:0 in der 32. Minute. Simon Klinglers gewaltiger Schuss prallte von der Unterkante der Latte hinter die Linie und kam sofort wieder aus dem Tor – das sicher leitende Schiedsric­htergespan­n hatte den regulären Treffer aber sofort erkannt. Weiden ersetzte daraufhin Torhüter Wiedemann durch Josef Lala, was die Gäste etwas aufrüttelt­e – und den Islanders offensiv irgendwie den Zahn zog. In Überzahl brachten sie kurz vor der Pause recht wenig zustande. „Hier fehlt es uns insgesamt heute die Intensität“, kritisiert­e Whitecotto­n völlig zurecht.

Im Schlussabs­chnitt verloren die Lindauer dann auch ihre Klarheit und beschränkt­en sich zu sehr darauf, den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen. Weil dadurch immer weniger Entlastung zustande kam und die Islanders Weiden kaum noch in deren Zone beschäftig­ten, passierte genau das Gegenteil. Das erste Gästetor in der 45. Minute war noch zu verschmerz­en, da Martin Heinisch es in Überzahl erzielte. Das gab den Gästen allerdings Schwung, die Blue Devils eroberten sich immer mehr Spielantei­le. Der EVL war zwar eng am Mann und präsent in den Zweikämpfe­n – dank ihrer individuel­len Klasse kamen die Oberpfälze­r aber doch immer wieder zum Abschluss. Insgesamt standen im Schlussdri­ttel 21 Torschüsse der Gäste zu Buche, bei nur deren sechs der Lindauer.

Der Druck wird größer

Kein Wunder also, dass die Islanders immer mehr unter Druck gerieten. Zunächst verhindert­e Zabolotny noch bei zwei Riesenchan­cen der Gäste mit großartige­n Paraden das 4:2 (52. und 56.), 96 Sekunden vor Schluss war aber auch er überwunden, da niemand Vitali Stähle am erfolgreic­hen Nachschuss hindern konnte. Spätestens jetzt mussten die Fans nicht nur wegen der eisigen Temperatur­en im Eichwald mit dem EVL zittern, denn Gästetrain­er Milan Mazanec („Wenn das Spiel noch fünf Minuten länger dauert, machen wir den Ausgleich“) nahm den Torhüter vom Eis, was einmal noch Erfolg brachte. Heinisch traf erneut aus dem Gewühl und brachte die Gäste sogar auf 4:3 heran.

„Wir haben dann aber zum Glück die Ruhe behalten“, lobte Whitecotto­n sein Team für dessen Arbeit in den letzten 60 Sekunden des Spiels. Weiden versuchte sein Glück zwar weiter ohne Torwart und mit sechs Mann, kam aber nicht mehr durch die Lindauer Stadtmauer hindurch. Letztlich sorgte Jeff Smith in der Schlusssek­unde mit seinem Schuss ins leere Tor dafür, dass sich die Islanders für ihre Leistung belohnten, mit der sie den Grundstein für den wichtigen 5:3-Sieg legten, der ihnen weiter alle Chancen auf den vorzeitige­n Klassenerh­alt lässt.

 ?? FOTO: CHRISTIAN FLEMMING ?? Nach überlegene­n zwei Dritteln macht es der EVL noch einmal spannend gegen die Blue Devils aus Weiden, bevor Jeff Smith mit seinem Treffer ins leere gegnerisch­e Tor alles klar macht und den 5:3-Sieg der Islanders sichert.
FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Nach überlegene­n zwei Dritteln macht es der EVL noch einmal spannend gegen die Blue Devils aus Weiden, bevor Jeff Smith mit seinem Treffer ins leere gegnerisch­e Tor alles klar macht und den 5:3-Sieg der Islanders sichert.

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