Wir Kunden haben es in der Hand
Zum Bericht „Nach dem Umbau gibt es Bücher statt Damenmode“; LZ vom 1. Dezember:
Mit Entsetzen musste ich am Freitag der LZ entnehmen, dass ein „Bücherhai“zwischen die kleinen netten Buchläden kommt. Natürlich verständlich, dass es für Herrn Spiegel einfacher ist, regelmäßig Miete zu bekommen, statt sein Familienunternehmen weiterzuführen, und wenn sich so eine Chance bietet, natürlich jeder Geschäftsmann „Ja“sagt. Aber: Verkommt die Insel nicht mehr und mehr? Wo bleiben die netten kleinen Geschäfte zum Bummeln, zum Verweilen, um einfach einen Anreiz zu haben, auf die Insel zu kommen? Statt das schon fast überall übliche Stadtbild mit Drogerieketten, Schnellbackstuben (auch die Bäcker haben wir zum Aussterben gebracht!!), Schuhmarktketten und Billigläden etc. vorzufinden. Biedermann schließt auch wegen Geschäftsaufgabe, vielleicht kommt dort eine Schreibwarengroßhandlung hin??
Wir sind an dieser Entwicklung schuld. Ich genieße es beispielsweise, im kleinen Buchladen sehr kompetent und freundlich beraten zu werden, per Telefonbestellung innerhalb eines Tages ein Buch abholen zu können und radle oft extra dafür auf die Insel, wenn ich auch die Bücher per Amazon bestellen könnte. Ich kann nur jedem empfehlen, das Buch von Petra Hartlieb „Meine wundervolle Buchhandlung“zu lesen.
Und bitte denken Sie alle daran: Wir haben es in der Hand, ob wir in einigen Jahren noch nette Buchläden in Lindau haben, wo die Verkäuferinnen genau wissen, welches Buch zu einem passt, oder ...
Gabriele Ferchl-Heinsch, Lindau