Kinder freuen sich über den Stadtnikolaus
Seit über 50 Jahren kommt der Lindauer Stadtnikolaus, um brave Kinder zu beschenken
LINDAU (kst) - Nur noch ein paar Minuten, dann kommt der Lindauer Nikolaus. Auf dem Platz vor dem alten Rathaus spielen ein paar Kinder Fangen, um sich die Zeit zu vertreiben. Erwartung liegt in der Luft.
Die Menschenmenge aus Eltern mit Kinderwagen, kleinen und größeren Kindern wächst immer weiter. Aus der ersten Reihe löst sich ein Junge und zieht seinen Freund an der Hand bis zu dem halbhohen Metallgitter, das die Wartenden von den Gaben des Stadtnikolaus’ trennt. Vor dem alten Rathaus hat sich die Jugendkapelle aufgestellt und spielt feierlich „Alle Jahre wieder“. Dann der ersehnte Moment: Oben auf der Treppe des Rathaus steht der heilige Nikolaus – roter Mantel, Bischofsmytra auf dem Kopf, einen goldenen Stab in der Hand. Ihn begleiten die beiden Engel Alexander und Serafina. Zuerst hält Oberbürgermeister Gerhard Ecker eine kurze Ansprache: Seit mehr als 50 Jahren komme der Stadtnikolaus und verteile seine Gaben an brave Kinder. „Waren auch alle Kinder brav?“, fragt er. Und bekommt ein schallendes „Jaaaa“als Antwort.
Dann lauschen die Kinder andächtig, als der Nikolaus seine Weihnachtsgeschichte über den Stern von Bethlehem erzählt. Danach sagen die Engel ihr Gedicht auf, in dem sie darum bitten, dem heiligen Nikolaus die Türen zu öffnen. „Mir hat es gefallen, oben auf der Treppe zu stehen, und alle schauen zu“, sagt die neunjährige Serafina später und füllt weiter Hände voller Walnüsse in die Jutebeutel, die ihr hingehalten werden. Neben ihr verteilen der Nikolaus und die Helfer der Stadt Schokonikoläuse, Erdnüsse, Mandarinen und Äpfel an Hunderte Kinder.
Auch den Beutel vom dreijährigen Keno haben Nikolaus, Engel und die Helfer der Stadt mit allerlei Gesundem und Süßem gefüllt. Keno ist zum zweiten Mal dabei: „Er hat schon im Sommer vom Nikolaus erzählt und sich heute schon gefreut, dass wir ihn wiedersehen“, sagt seine Mutter, Aleksandra Fäustle. „Ich habe mich darauf gefreut, dass mein Bruder Nico heute in der Jugendkapelle Posaune spielt“, erzählt der siebenjährige Leo. Ganz aufgeregt sei er aber wegen des Nikolaus’ gewesen, verrät seine Mutter, Elke Martin.