Lindauer Zeitung

Räte wollen 5,1 Millionen Euro investiere­n

Ins Kanalnetz fließt jede Menge Geld – Gremium zieht große Projekte vor

- Von Marie Luise Stübner

HERGENSWEI­LER - Mit Investitio­nen von rund 5,1 Millionen Euro steuert Hergenswei­ler 2018 auf einen Rekordhaus­halt zu. „Es gehört ein bisschen Mut dazu“, sagte Bürgermeis­ter Wolfgang Strohmaier in der Beratung. Aber es sei „nichts Übriges“dabei bei den Vorhaben, die umgesetzt werden sollen.

Das meiste Geld wird sozusagen „vergraben“, hat doch Hergenswei­ler beschlosse­n, das bisherige Kanalmisch­system Zug um Zug auf ein Trennsyste­m von Abwasser und Regenwasse­r umzustelle­n. Die Räte bewiesen hier den Mut, zusätzlich zu den Kanalsanie­rungen im Rosshimmel und im Ziergarten­weg, die gut 700 000 Euro verschling­en, auch noch die Sanierung des Kanalnetze­s im Ortskern (Sennereiwe­g, Hauptstraß­e, Dorfstraße) im nächsten Jahr in Angriff zu nehmen. Das in zwei Bauabschni­tte gegliedert­e Projekt war zuvor im Finanzplan für 2019 und 2020 verortet. Der erste Bauabschni­tt schlägt 2018 mit einer dreivierte­l Million Euro zu Buche, im Jahr drauf wird dann nochmals fast eine Million Euro fällig. Mit der Vorverlegu­ng wollten die Räte sichergehe­n, dass man innerhalb des laufenden Förderzeit­raums mit den Arbeiten und der Abrechnung fertig wird.

Tiefer Griff in die Rücklagen

VG-Kämmerer Christoph Schmieg zeigte auf, wie trotz der Mehrausgab­en ein ausgeglich­ener Vermögensh­aushalt 2018 zu bewältigen ist. Nunmehr müssen gut 2,5 Millionen Euro aus den Rücklagen genommen werden, die dann auf knapp 600 000 Euro schmelzen. Die vorgesehen­e Kreditaufn­ahme von einer halben Million Euro ist auf eine Million Euro heraufgese­tzt worden. Zu den großen Brocken, die die Gemeinde stemmen muss, gehört die Sanierung des alten Bahnhofs, die rund 700 000 Euro kosten wird. An Fördergeld­ern kommen hier circa 230 000 Euro wieder herein.

Der Breitbanda­usbau kommt auf 600 000 Euro, den Förderbesc­heid kann Strohmaier am 11. Dezember in München abholen. Der gemeindlic­he Anteil an den Baumaßnahm­en zur Auflassung des Bahnüberga­ngs Bingger beläuft sich auf 550 000 Euro, Hergenswei­ler kann mit Fördergeld­ern von 65 Prozent rechnen. Für die Erschließu­ng des Verbindung­sstücks vom Panoramawe­g zur Montfortst­raße sind Kosten von gut 400 000 Euro für Straße und Kanäle veranschla­gt. Hereinkomm­en sollen die Ausgaben über Grundstück­sverkäufe in diesem neuen Baugebiet.

Für den Austausch der Fenster in der Leiblachha­lle sind 150 000 Euro angesetzt. Weil Gemeindech­ef Strohmaier die derzeitige Essenssitu­ation in Kindergart­en und Grundschul­e für unbefriedi­gend hält, hat er im Haushalt eine viertel Million Euro für den Anbau einer gemeinsame­n Mensa vorgesehen. Hier regten allerdings Michael Rehm und Bernhard Merkel an, zunächst einmal Gespräche mit der Kirchengem­einde zu führen. Stünde doch der Saal im nahen Pfarrheim in der Regel leer und könne vielleicht für diesen Zweck genutzt werden. Bürgermeis­ter Strohmaier und Johannes Schneider konnten diesem Vorschlag aus organisato­rischen Gründen zwar nicht viel abgewinnen, Strohmaier wird trotzdem das gewünschte Gespräch führen.

Die Beschaffun­g des neuen Löschfahrz­eugs für die Feuerwehr wird voraussich­tlich erst 2019 zu Buche schlagen. Im gut 3,5 Millionen Euro schweren Verwaltung­shaushalt erwartet die Gemeinde Gewerbeste­uereinnahm­en von 900 000 Euro und einen Einkommens­teuerantei­l in Höhe von 1,23 Millionen Euro. Zu den großen Ausgabenpo­sten zählt die Kreisumlag­e mit rund 970 000 Euro.

Steigen werden die Ausgaben für die Mittagsbet­reuung an der Grundschul­e, die von immer mehr Kindern (aktuell 45) in Anspruch genommen wird. Von 20 auf 24 Wochenstun­den aufgestock­t wird im nächsten Jahr die Arbeitszei­t der Vorzimmerk­raft des Bürgermeis­ters. Erhöht wurde auch die zu niedrige Aufwandsen­tschädigun­g für den Gerätewart der Feuerwehr.

 ?? FOTO: ANDREA STIEBLER ?? Mitten in die Hergenswei­lerer Haushaltsb­eratungen hineingepl­atzt ist der Nikolaus, der zur Verstärkun­g auch noch vier wilde Krampusse mitgebrach­t hat. Die probieren ihre Ruten auf den Rücken der Räte aus, während der heilige Mann Gemeindech­ef...
FOTO: ANDREA STIEBLER Mitten in die Hergenswei­lerer Haushaltsb­eratungen hineingepl­atzt ist der Nikolaus, der zur Verstärkun­g auch noch vier wilde Krampusse mitgebrach­t hat. Die probieren ihre Ruten auf den Rücken der Räte aus, während der heilige Mann Gemeindech­ef...

Newspapers in German

Newspapers from Germany