Schau über „Meister von Meßkirch“
STUTTGART (sz) - Die Staatsgalerie Stuttgart widmet dem „Meister von Meßkirch“eine Große Landesausstellung. Man kennt den Maler, der in den 1530er-Jahren prächtige Altäre im Auftrag des Grafen von Zimmern geschaffen hat, nur unter einem Notnamen. Doch Museen in aller Welt besitzen Werke von ihm. Viele davon werden ab heute in der Ausstellung präsentiert.
Wir wollen uns hier überhaupt nicht über die unsäglichen Verschwörungstheorien von Xavier „Savior“Naidoo auslassen. Aber wir wollen auch nicht verschweigen, dass hinter dem kraftvollen Sound Naidoos und der Söhne Mannheims einer der ganz großen Drummer Deutschlands steht: Ralf Gustke. Er ist aber keiner, der auf dem Missionspfad wandelt, oder gar merkwürdige politische Gedanken äußert. Der gebürtige Heidelberger ist ein Vollblut-Drummer, hat auf über 150 CDs und Produktionen mitgespielt. Unter anderem mit Lydie Auvray, Wolf Maahn, Schiller, De Phazz, Electric Outlet, Gianna Nannini, Georg Danzer, Nena, Chaka Khan, Max Mutzke. Nicht nur Pop, R&B, Soul, auch Jazz und Fusion. Dazu ist Gustke Dozent, hat diverse Drum-Schulen vorgelegt.
Jetzt, mit zarten 53 Jahren, stellt Gustke sein erstes eigenes Album vor. Zusammen mit seinem Basser Claus Fischer, dem Pianisten und Synthie-Mann Jesse Milliner, vor allem aber mit Joo Kraus, dem Ulmer Trompeter mit diesem ganz eigenen Sound.
Herausgekommen ist eine mit knapp 50 Minuten recht kurze, dabei vielseitige CD, sämtliche Stücke im Team komponiert. Ein wenig geht es zurück zu den Wurzeln der FusionMusik, zu Billy Cobham (dessen „Spectrum“kann man noch heute gut hören!), zu Herbie Hancock. Aber auch zu neuen Welten, wie beim spacigen „Apollo“, das im Puls ein wenig an Pink Floyd erinnert. Da zeigt Gustke seine große Klasse als Drummer, ist ansonsten sehr präsent, drängt sich aber nicht in den Vordergrund. Also kein ermüdendes Drum-Gewitter, auch kein nerviges Gefrickel. Dafür eine gelungene Fusion. (bgw)
Ralf Gustke: Flying. Mochermusic.