Seehofer hat das letzte Wort für die CSU bei GroKo-Gesprächen
MÜNCHEN (dpa) - Das letzte Wort über den CSUKurs bei den Gesprächen von Union und SPD hat Parteichef Horst Seehofer (Foto: dpa). „Der Parteichef führt die Verhandlungen, es geht da ja schließlich um die Bundespolitik der CSU“, sagte Seehofer dem Magazin „Spiegel“. Damit bekräftigt er die Position, die in den vergangenen Tagen nach seinem Verzicht auf die Spitzenkandidatur für die Landtagswahl 2018 zugunsten von Finanzminister Markus Söder in München zu hören war.
Bereits am Montag hatte Seehofer nach der Sitzung des CSUVorstands erklärt, dass Söder als designierter Ministerpräsident nur der großen CSU-Verhandlungsdelegation angehören werde. Seehofer will nach eigener Aussage Söder im ersten Quartal 2018 den Posten als Ministerpräsident übergeben. Beim Parteitag in der kommenden Woche will er aber erneut für den Posten des Vorsitzenden kandidieren.
Die zur Schau gestellte neue Eintracht zwischen den bisherigen CSU-Kontrahenten Horst Seehofer und Markus Söder ist der Mehrzahl der Bürger zudem suspekt. 57 Prozent der Menschen glauben nach einer Emnid-Umfrage im Auftrag des „Focus“, dass der Friede zwischen den beiden CSU-Politikern nicht halten wird. Nur 25 Prozent sind optimistisch, dass wechselseitige Unmutsbekundungen der Vergangenheit angehören. Söder soll Seehofer im Amt des bayerischen Ministerpräsidenten beerben. Söder zeigte sich überzeugt, dass die künftige Doppelspitze mit ihm als Ministerpräsidenten und Seehofer als Parteivorsitzendem reibungslos funktionieren wird.