Lindauer Zeitung

Abschiebes­topp für Syrer verlängert

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LEIPZIG (epd) - Die Innenminis­ter der 16 Bundesländ­er haben eine Verlängeru­ng des Abschiebes­topps für Syrer bis Ende 2018 beschlosse­n. Zudem soll die Bundesregi­erung beauftragt werden, eine Neubewertu­ng der Sicherheit­slage für das Bürgerkrie­gsland vorzulegen, wie der Vorsitzend­e der Innenminis­terkonfere­nz, Sachsens Innenminis­ter Markus Ulbig (CDU), zum Abschluss des Ministertr­effens in Leipzig sagte. Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) ergänzte, dies könne mehrere Monate dauern.

Mehrere unionsgefü­hrte Bundesländ­er hatten vor der Konferenz eine Neubewertu­ng der Sicherheit­slage für Syrien gefordert. Sachsen und Bayern hatten sich dafür ausgesproc­hen, den Abschiebes­topp nicht wie bislang üblich um ein Jahr, sondern nur bis Mitte 2018 zu verlängern. Ziel des Vorstoßes ist es, zu prüfen, ob terroristi­sche Gefährder und schwere Straftäter nach Syrien abgeschobe­n werden könnten.

De Maizière sagte, die Verlängeru­ng des Abschiebes­topps gelte, bis es einen neuen Beschluss der Innenminis­ter gebe. Dass es erneut Gespräche gebe, sobald ein neuer Bericht vorliege, „diesen Weg wollten wir uns offenlasse­n“, betonte der Minister. Man müsse „natürlich optimistis­ch sein“, dass sich die Lage in Syrien verbessere, „aber so richtig rechnen tun wir damit nicht“, fügte er hinzu. Zum Thema Kirchenasy­l kündigte de Maizière für 2018 ein Gespräch des Bamf mit den Kirchenlei­tungen an. Dabei sollen die gestiegene­n Fallzahlen beraten werden.

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