Müllerschön hinterlässt bei Utz ein gut bestelltes Haus
Wechsel zur Dekra – Kontinuiät beim Ulmer Bauchemie-Spezialisten
ULM - Drei Milliarden Euro Umsatz, 43 000 Mitarbeiter: Thomas Müllerschön, der ab Mai 2018 neuer Personalund Finanzvorstand beim Prüfkonzern Dekra wird, muss sich an größere Zahlen gewöhnen. Der Chef des Ulmer Bauchemieherstellers Uzin Utz war bisher für 400 Millionen Euro Umsatz und 1200 Mitarbeiter verantwortlich. „Meine Entscheidung, zur Dekra zu gehen, war eine Entscheidung für den neuen Arbeitgeber, nicht aber gegen Uzin Utz“, stellt der 49-jährige Manger heraus.
Anfang Januar werden die Urenkel des Firmengründers Georg Utz, Julian und Philipp Utz, mehr Verantwortung übernehmen: Der Aufsichtsrat hat sie zu Vorstandsmitgliedern bestellt. Die beiden 36-Jährigen sind seit 2011 in dem Unternehmen, bisher sind sie Geschäftsführer von Uzin-Utz-Tochterfirmen. Müllerschön betont: „Meine Entscheidung für einen Wechsel habe ich getroffen und dem Aufsichtsrat mitgeteilt. Danach hat der Aufsichtsrat entschieden, Julian und Philipp Utz zu berufen, um Kontinuität an der Unternehmensspitze zu wahren und Zwischenlösungen zu vermeiden.“
Ergebnis verdoppelt
In Ulm hinterlässt Müllerschön, der den Vorstand seit 2015 leitet, ein sehr gut bestelltes Haus: Von 2013 bis 2016 hat sich der Umsatz um mehr als 25 Prozent nach oben auf 272,9 Millionen Euro entwickelt, das Ergebnis hat sich mehr als verdoppelt. Der Aktienkurs stieg von 20 Euro im Januar 2013 auf heute 66 Euro: „Ich habe alles erreicht, was ich erreichen wollte, jetzt ist der richtige Zeitpunkt für den Wechsel.“
Beim Prüfkonzern Dekra tritt Müllerschön, studierter Diplom-Betriebswirt und Diplom-Wirtschaftsingenieur, als Vorstand für Personal, Finanzen und IT an. Er folgt auf Roland Gerdon, der den Dekra-Vorstand Mitte Mai nach 14 Jahren verlässt. Der 56-Jährige habe sich entschlossen, seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern
Der Prüfkonzern macht den größten Teil seines Geschäfts mit Dienstleistungen rund um das Auto. 2016 steigerte die Dekra den Umsatz um knapp 180 Millionen Euro auf 2,9 Milliarden Euro. Rund die Hälfte kam aus dem Bereich der Fahrzeugprüfungen, Gutachten und Schadensregulierungen. Der Jahresüberschuss lag bei knapp 108 Millionen Euro nach 92,6 Millionen Euro im Vorjahr.