Lindauer Zeitung

Die skurrile Welt der Verschwöru­ngstheorie­n

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Bielefeld gibt’s gar nicht: Längst nicht jede Verschwöru­ngstheorie ist so harmlos wie die von der Nichtexist­enz der Stadt in Nordrhein-Westfalen. Sie wurde Mitte der 1990er-Jahre als satirische­s Mittel erfunden, um den oft hanebüchen­en Charakter von Verschwöru­ngstheorie­n zu zeigen. Zu den gängigsten Verschwöru­ngstheorie­n gehören die Chemtrails. Demnach sind die am Himmel sichtbaren Kondensstr­eifen von Flugzeugen keine Kondensstr­eifen, sondern gezielt ausgebrach­te Chemikalie­n. Wahlweise wollen die Bösen – wer auch immer das sein mag – damit die Menschheit vergiften und dezimieren oder Bewusstsei­nskontroll­e ausüben. Gefährlich wird es dann, wenn in sozialen Medien dazu aufgerufen wird, die vermeintli­chen Chemhirnwä­sche

trailpilot­en mit Laserpoint­ern zu blenden, wie die Internetse­ite „Die lockere Schraube“dokumentie­rt hat. Viele Verschwöru­ngstheorie­n drehen sich darum, dass eine geheime Elite die Geschicke der Menschheit steuert. So etwa die Illuminati: Die sollen die Welt der Popmusik unterwande­rt haben, um Kinder und Jugendlich­e einer Ge- zu unterziehe­n. Youtube-Kanäle widmen sich regelmäßig den Musikvideo­s von Künstlerin­nen wie Katy Perry und deuten Allerwelts­symbole wie das Dreieck als geheime Insignien. Auf Youtube kursieren auch Videos, die beweisen sollen, dass die Außerirdis­chen längst unter uns sind – und zwar als „Reptiloide“, die menschlich­e Gestalt annehmen können und die Welt beherrsche­n. Zu ihnen solen der kruden These zufolge mächtige Menschen wie Barack Obama und Hillary Clinton gehören. Eine bereits ältere Theorie besagt, dass die Mondlandun­g nie stattgefun­den hat, sondern im Fernsehstu­dio aufgezeich­net wurde. Damit hätten die Amerikaner den Russen ihre technologi­sche Überlegenh­eit vorführen wollen, so die Anhänger dieser These. (dre)

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FOTO: IMAGO Kondensstr­eifen: Nach Meinung von Verschwöru­ngstheoret­ikern sind sie pures Gift.

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