Schlechter Scherz: Bombenalarm auf Christkindlesmarkt
19 Jahre alter Flüchtling aus Afghanistan droht im Internet - Polizei: „Keine Gefahr“
RAVENSBURG (fh/csh)- Auf Instagram hat ein 19-jähriger Flüchtling aus Afghanistan in der Nacht auf Freitag eine Bombendrohung gegen den Ravensburger Christkindlesmarkt ausgesprochen. Die Polizei konnte nach intensiven Ermittlungen bereits vor der Eröffnung des Christkindlesmarktes am Freitagvormittag weitgehend Entwarnung geben. „Es war am Ende wohl ein sehr dummer Scherz“, so Markus Sauter vom Polizeipräsidium Konstanz. Nach Informationen der „Schwäbischen Zeitung“wohnt der 19-Jährige im Landkreis Ravensburg.
Frau alarmierte Polizei
Wie die Stuttgarter Staatsanwaltschaft mitteilte, hatte der junge Mann in der Nacht auf Freitag im Internet ein Bild veröffentlicht, auf dem im Hintergrund der Ravensburger Christkindlesmarkt und im Vordergrund drei symbolische Bomben mit brennender Lunte zu sehen sind. Eine Frau hatte das Bild in dem sozialen Netzwerk entdeckt und die Polizei eingeschaltet.
„Wir haben dann sofort die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet“, sagte Polizeisprecher Markus Sauter. Nach intensiven Ermittlungen der Kriminalpolizeidirektion Friedrichshafen habe der 19-Jährige schnell als mutmaßlicher Urheber der Drohung identifiziert werden können.
Der Verdächtige wurde während einer Unterrichtsstunde für Asylbewerber am späten Freitagvormittag von Kriminalbeamten vorläufig festgenommen und vernommen. Der junge Mann räumte dabei ein, das Bild gepostet zu haben. Dies sei aber lediglich ein Spaß gewesen. „Es gibt keinerlei Anzeichen, dass er seine Drohung in die Tat umsetzen wollte“, sagte Polizeisprecher Markus Sauter auf Anfrage.
Nach Untersuchungen vor Ort hatte die Polizei auch keinen Anlass gesehen, Besucher des Weihnachtsmarktes oder Standbetreiber über den Vorfall zu informieren. Für eine Räumung des Christkindlesmarktes habe keinerlei Veranlassung bestanden. „Die Öffentlichkeit dürfte von der ganzen Geschichte gar nichts mitbekommen haben“, so Sauter.
Weil die Sicherheitslage ohnehin bundesweit angespannt sei, habe man die Drohung aber zum Anlass genommen, die Polizeipräsenz auf dem Ravensburger Christkindlesmarkt zu erhöhen. Dies könnte auch noch in den kommenden Tagen so bleiben. Ohnehin hatte die Stadt in diesem Jahr ihr Sicherheitskonzept schon verschärft und mit Betonpollern die Zufahrt für Lastwagen über den südlichen Marienplatz versperrt. Die Stände waren deshalb neu angeordnet worden.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurden die für den 19-Jährigen zugänglichen Räume seiner Aufenthaltsorte im Kreis Ravensburg durchsucht. Auch Sprengstoffhunde der Polizei kamen dabei zum Einsatz. Gefunden wurde nichts. Der Mann muss sich nun wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten verantworten.