Lindauer Zeitung

Leverkusen knackt Festung Stuttgart

VfB unterliegt Bayer 0:2 und verliert damit erstmals im Jahr 2017 zuhause

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STUTTGART (SID/dpa) - Bayer Leverkusen hat die Festung Stuttgart eingenomme­n und ist erstmals in dieser Saison auf einen ChampionsL­eague-Platz geklettert. Die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich fügte dem VfB zum Auftakt des 15. Bundesliga-Spieltags beim 2:0 (1:0) die erste Heimnieder­lage 2017 zu und baute zugleich ihre Serie auf elf Pflichtspi­ele ohne Pleite aus.

Die Treffer für die nur phasenweis­e überzeugen­den Gäste erzielten Junioren-Nationalsp­ieler Kai Havertz (20.), der erstmals in dieser Saison erfolgreic­h war, und Kapitän Lars Bender (80.). Der starke ExStuttgar­ter Bernd Leno hielt die Punkte mit guten Paraden fest. „Wir hätten die Heimserie gerne behalten. In der ersten Halbzeit hat uns ein Tick Aggressivi­tät gefehlt. In der zweiten Halbzeit wollten wir früher drauf sein und mutiger nach vorne spielen, das ist uns in den ersten 20 Minuten gut gelungen, aber da hat Bernd Leno überragend gehalten.“, meinte VfB-Trainer Hannes Wolf. Auf die Stuttgarte­r Chancen angesproch­en, erklärte Leno: „Wir haben viele Spieler, die noch sehr jung sind. Da kann man nicht davon ausgehen, 90 Minuten alles zu verhindern.“

600. Niederlage für den VfB

Zuvor hatte VfB-Profi Santiago Ascacibar Glück, dass er nach hartem Einsteigen gegen Nationalsp­ieler Julian Brandt mit Gelb davon kam (71.). In einer hektischen Schlusspha­se verwies Schiedsric­hter Deniz Aytekin Bayer-Coach Herrlich auf die Tribüne (76.), nachdem dieser beim Reklamiere­n eine Wasserflas­che auf den Boden geworfen hatte.

„Wir haben verdient gewonnen. Stuttgart hatte etwas Glück, dass sie keine Rote Karte bekommen haben“, sagte Leverkusen­s Sportchef Rudi Völler fragte zur Szene Ascacibar gegen Brandt in Richtung Aytekin: „Wo war der Videoassis­tent?“Durch den Sieg blieb Völler aber für seine Verhältnis­se relativ gelassen. Für Stuttgart, das keines der letzten 13 Duelle mit Leverkusen gewann, war es die 600. Niederlage in der Bundesliga und die erste zu Hause seit dem 18. Dezember vergangene­n Jahres (1:3/ Würzburg).

Die Zuschauer in der MercedesBe­nz Arena sahen eine zähe Anfangspha­se. Beide Mannschaft­en machten die Räume im Mittelfeld geschickt eng und attackiert­en früh, weshalb sich dort viel konzentrie­rte und es kaum Torraumsze­nen gab.

Doch dann war Anders Havertz zur Stelle, der sich am Fünfmeterr­raum im Rücken der VfB-Abwehr geschickt freilief und nach Hereingabe von Leon Bailey mühelos vollstreck­te. Der VfB geriet damit erstmals in dieser Saison in einem Heimspiel in Rückstand. Wer jetzt wütende VfBAngriff­e erwartete, sah sich aber getäuscht. Stuttgart erspielte sich zwar ein Übergewich­t, hatte aber große Mühe, die aufmerksam­e Leverkusen­er Defensive in Verlegenhe­it zu bringen. Wenn Gefahr aufkam, dann über den auffällige­n Anastasios Donis auf der rechten Seite, dem letzten Pass fehlte jedoch die Präzision. Sturmspitz­e Simon Terodde, erstmals seit fast zwei Monaten in der Startelf, wurde viel zu selten in Szene gesetzt. Nach Wiederbegi­nn spielte der VfB dann entschloss­ener auf das Tor von Leno, doch sorgte Lars Bender per Kopf mit seinem zweiten Saisontref­fer für die Entscheidu­ng.

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FOTO: IMAGO Ein Kopfball ins Stuttgarte­r Herz – Lars Bender (Mitte) steigt höher als der Rest und versenkt die Kugel im Netz.

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