Keine Angst vorm Sauerteig
Backen ist in Mode. Die einen verausgaben sich in ihrer Freizeit an Kuchen und üppig dekorierten Torten (neudeutsch Cakes genannt), die anderen streicheln mit Hingabe Teige und zaubern daraus köstlich-knusprige Brötchen und Brote. Bekannt für seine präzisen und einfachen Brotrezepte ist Lutz Geißler. Sein Plötz-Prinzip für Hefebrote aus dem vergangenen Jahr ist bereits ein Bestseller. Jetzt legt er mit Sauerteigideen für Einsteiger nach. Geißler stellt dabei die gängige Sauerteigbäckerei, die reichlich kompliziert ist, auf den Kopf. So verwendet er nur kleinste Mengen an Sauerteigansatz und gibt den Teigen dafür viel Zeit zum Reifen. Das ist genial, denn die notwendigen Handgriffe sind ruckzuck erledigt.
Einzige Herausforderung ist die Geburt des Sauerteiges – von Fertigprodukten hält der Autor nichts, die seien „mikrobiell tot“. Knapp eine Woche lang muss der Ansatz regelmäßig mit Mehl und Wasser gefüttert werden. Leider machen die Mikroorganismen nicht immer das, was man will. Wer Pech hat, produziert einen nach Aceton stinkenden Klumpen und muss noch mal von vorn beginnen. Da ist also Geduld gefragt. Erst wenn der Sauerteig säuerlich-fruchtige Aromen aussendet, kann man endlich loslegen.
60 Klassiker wie Pumpernickel oder Schusterjungen, aber auch Backwaren aus hellem Mehl wie Wurzelbrot oder Seelen sind in dem Buch versammelt. Sogar Süßes lässt sich mit Sauerteig backen. Hinzu kommen Tipps und Tricks rund um den Sauerteig vom Profi.
Jedes Rezept wird Schritt für Schritt erklärt. Manche sind kinderleicht, andere etwas anspruchsvoller. Schmecken tun sie alle, auch wenn die Endprodukte nicht immer so perfekt aussehen wie abgebildet. Dafür sind sie selbst gemacht und man weiß, was drinsteckt.
Das Gute dabei ist: Ein normaler Ofen und herkömmliche Mehlsorten reichen völlig aus. Das Buch ist ideal für Anfänger, aber auch Brotbackfans finden hier jede Menge alltagstaugliche Ideen.