Mit viel Rhythmus rund um die ganze Welt
Musikverein Weißensberg sorgt für großes Kino im Kopf beim Jahreskonzert
WEISSENSBERG (sd) - Der Musikverein Weißensberg hat sein Publikum zu einer unterhaltsamen musikalischen Reise eingeladen. Weil die Festhalle renoviert wird, fand das Jahreskonzert in der Turnhalle der Grundschule statt: Der Basketballkorb über der Bühne wurde in einen Adventskranz verwandelt, an den Sprossenwänden rankte sich ein Adventskalender empor. Rechts der Bühne stand ein Weihnachtsbaum mit Geschenken und links war das Reisemotto mit Stofftiger und Plüschelefant dargestellt.
Auch in Weißensberg ist es seit März 2017 ein Dreiergespann, das sich perfekt ergänze und sich gemeinsam um den Verein kümmere. Dieses Team, Markus Kaeß, Stefanie Lofner, Andreas Schneider, wechselte sich bei den Worten rund um Begrüßung, Dank und Ehre ab, damit jeder „sein Gesicht zeigen“konnte. Markus Kaeß hielt seine erste Konzertbegrüßung und erklärte, warum in diesem Jahr nicht das Jugendorchester den Abend begonnen hatte: „Wir haben aktuell keines. Aber es stehen einige Jungmusiker in den Startlöchern und so werden wir bald wieder eines bilden können.“Das Reise-Motto des Konzertes, „Around the World“, sei das ganze Jahr über Thema bei den Musikanten gewesen, und rund sei es gegangen, nachdem Martin Steur sein Amt als Vereinsvorsitzender nach acht Jahren niedergelegt hatte. „Aber keine Sorge, sein Amt als Konzertführer hat er behalten.“
Steur – Entertainer – führte das Konzert, erzählte Anekdoten und sorgte für Kino im Kopf der Zuhörer. Weil er das Publikum seit 21 Jahren fantastisch, lehrreich, witzig und tiefsinnig unterhalte, war es den Vorsitzenden ein Anliegen, ihm zu danken. Stefanie Lofner überreichte Martin Steur ein goldenes Mikrofon. Mit diesem in der Hand, machte er die nächste Ansage, die er der Dirigentin widmete: Sabrina Vetter fahre jedes Jahr über 6000 Kilometer von Oberteuringen nach Weißensberg für Proben und Auftritte. Die folgende „Sabrina Polka“habe nicht sie ausgesucht, sondern sei freundschaftliche Anerkennung der Musikanten für Vetters Engagement.
Wolfgang Rehm überbrachte Grüße des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes und ehrte langjährige Mitglieder. „Musik ist die Sprache, die überall auf der Welt verstanden wird, und sie führt mitten in unsere Herzen.“Rehm wundere es nicht, dass der Musikverein kein Jugendblasorchester habe: „Wenn ich mir das Orchester anschaue, wird mir klar, warum: Die jungen Musikanten des Vereins sind schon so gut, dass sie in der großen Kapelle mitspielen.“Dafür gab es zustimmenden Sonderapplaus. Andreas Schneider dankte Max Vogler und Markus Gapp, die Stühle und Bühnenteile von der Festhalle in die Turnhalle gebracht, Schnee vor der Turnhalle geschippt, und zudem die Feuerwache während des Konzertes übernommen haben.
Gunter Gabriel macht Geräusche
Beim Konzert zeigte das Orchester seine ganze Bandbreite: ob die heitere African Symphonie oder der Flo- rentiner Marsch, ob es mit Ennio Morricone in den Sattel ging, oder Adrian Sigosch als Solist an der Trompete in „My Dream“. Einer stand ganz hinten am Schlagwerk und lächelte vor sich hin, wenn er aus seinem Percussion-Fundus wieder eine neue Requisite hervorholte, und vom Hufgetrampel eines Pferdes bis zum Flügelschlag eines Vogels Geräusche zauberte: Gunter Gabriel. Nach dem Konzert verriet Gabriel, dass er Spaß daran habe, auf Flohmärkten Gegenstände zu finden, mit deren Klängen er seine Musikerkollegen und auch das Publikum immer wieder überrasche.