Lindauer Zeitung

Das meiste Geld fließt ins Feuerwehrh­aus

Lindenberg verzichtet 2018 auf teure Investitio­nen – Kleine Verbesseru­ngen der Infrastruk­tur

- Von Benjamin Schwärzler

LINDENBERG - Der ganz große Brocken, das ganz teure Bauprojekt, ist nicht dabei. Stattdesse­n Unterhalts­maßnahmen und Verbesseru­ngen der Infrastruk­tur. Das größte Einzelproj­ekt, für das die Stadt Lindenberg im kommenden Jahr Geld ausgibt, ist die Erneuerung des Feuerwehrh­auses. Gut eine halbe Million Euro werden dafür fällig, nachdem mangels vernünftig­er Angebote der Beginn auf 2018 verschoben wurde.

In einer gemeinsame­n Sitzung haben der Bauausschu­ss und der Haushaltsa­uschuss des Stadtrates erstmals den Bauhaushal­t 2018 vorberaten, in dem Posten wie Straßen, städtische Gebäude oder Winterdien­st aufgeliste­t sind. Die geplanten Investitio­nen fallen vergleichs­weise gering aus mit 1,82 Millionen Euro. Für den laufenden Betrieb sind 1,37 Millionen Euro vorgesehen.

Dafür werden die Folgejahre finanziell deutlich sportliche­r: In 2019 und 2020 sind insgesamt zehn Millionen Euro für das Hallenbad veranschla­gt – und gleichzeit­ig ist eine Kreditaufn­ahme über drei Millionen Euro in 2019 vorgesehen, zumal es laut Stadtkämme­rin Birgitt Richter dann keine Schlüsselz­uweisungen vom Freistaat geben wird.

Nachfolgen­d einige Posten aus dem Bauhaushal­t 2018:

Feuerwehrh­aus: 526 000 Euro für die geplante Erweiterun­g, unter anderem für mehr Platz in der Garage und die Atemschutz­werkstatt. Es ist die teuerste Einzelmaßn­ahme. Die Stadt erhält Zuschüsse. Baugebiet Ellgasser Straße II:

Der größte Einnahmepo­sten. Die Stadt rechnet mit 690 000 Euro an Erschließu­ngsbeiträg­en. Selbst wenn man die Ausgaben für Hochwasser­schutz und Erschließu­ng gegenrechn­et, bleibt am Ende immer noch „ein sechsstell­iger Gewinn“, so Stadtbaume­isterin Marlen Walser. Die Nachfrage ist groß: Für die sechs Grundstück­e, die die Stadt anbietet

(3300 Quadratmet­er), gibt es rund 40 Bewerber. Im Februar soll die Bauleitpla­nung beginnen, nach der Sommerpaus­e könnte die Stadt schon Baurecht erteilen. Straßensan­ierungen: 215 000 Euro für Deckensani­erungen, etwas mehr als im Vorjahr. Auf der Liste stehen: Rotkreuzpl­atz, Kreuzungsb­ereich Hasentobel/Altmannweg/Säntisweg und Am Katzenholz (Nummer 4 bis 20). Zudem untersucht der Abwasserve­rband die Kanäle in Holzstraße, Ellgasser Straße und Schäfflers­traße auf Schäden. Sollten hier Bauarbeite­n anfallen, würde die Stadt sich eventuell einklinken. Straßenunt­erhalt und Flickarbei­ten: 54 000 Euro unter anderem für Leitplanke­n in Ried und innerorts, die laut Frank Müller vom Bauamt „komplett kaputt und nicht mehr zulässig“sind. Auch der Steg am Waldsee muss gerichtet werden – wie fast jedes Jahr, so Müller. Er ist aus Weißtanne errichtet.

Straßenbel­euchtung: 50 000 Euro für die Umrüstung auf LED. Jährlich tauscht die Stadt etwa 65 Lichtpunkt­e aus. Wenn sie in diesem Tempo weitermach­t, werden in siebeneinh­alb Jahren alle Laternen mit der energiespa­renden Technik versehen sein. Ein sechsstell­iger Betrag wird zudem für Strom (90 000 Euro) und Unterhalt (45 000) fällig.

Bergfriedh­of: 30 000 Euro für eine Lautsprech­eranlage in der Aussegnung­shalle und einen Aufsitzras­enmäher zur Pflege der Grünfläche.

Lärmaktion­splan: 150 000 Euro für die Umsetzung möglicher Maßnahmen wie Querungshi­lfen.

Leitsystem: 130 000 Euro für neue Ortseingan­gstafeln und Wegweiser.

Spielplatz­konzept: Laut Walser stehen insgesamt 100 000 Euro zur Verfügung. Erste Maßnahmen sind der Spielplatz im Stadtpark und der neu zu errichtend­e Vitalpark.

Loipen: 39 000 Euro für das Leasing und den Unterhalt des Spurgeräts sowie den Unterhalt der Loipen selbst. Seit Freitag ist gespurt, das Netz wurde teils überarbeit­et.

E-Mobilität: 8500 Euro für eine neue Schnelllad­estation am Stadtplatz. CSU-Sprecher Ludwig Gehring schlug vor, dass sich heimische Autohäuser als Sponsoren an den Kosten beteiligen sollen – die würden schließlic­h Elektrofah­rzeuge verkaufen wollen. Die Stadt least zudem für 4000 Euro wieder ein E-Auto für das Bauamt.

Feriendorf: 30 000 Euro sind für die Überplanun­g des Areals am Nadenberg vorgesehen. Sportplatz Sedanstraß­e: 27 000 Euro für einen stabilen Zaun an der Rückseite des Fußballpla­tzes.

Gebäudeunt­erhalt: Über 150 000 Euro für über 20 städtische Einrichtun­gen – vom Hutmuseum über das Jugendhaus und die Obdachlose­nunterkunf­t bis hin zur Alten Stadthalle und dem Waldseebad.

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