Brisanz in Ribérys Beraterstreit
MÜNCHEN (dpa) - Schon jetzt geht es um fast dreieinhalb Millionen Euro – für Franck Ribéry (Foto: afp) ist der finanzielle Schaden im Streit mit seinem Ex-Berater aber nicht die größte Gefahr. Vor dem Landgericht München I wurden der beklagte Fußballer des FC Bayern und auch sein Ex-Manager als Kläger gleich mehrfach auf die Brisanz der Verhandlung hingewiesen. „Enorme, strafrechtlich relevante Vorwürfe“erkannte die Vorsitzende Richterin Isabel Liesegang. Ein Urteil im Zivilverfahren wurde für den 16. Januar angekündigt.
Der Spielerberater Bruno Heiderscheid verlangt von Ribéry eine Provision in Höhe von 3,45 Millionen Euro für einen Vereinswechsel; Grundlage dafür sei ein Vertrag aus dem Jahr 2006. Ribéry bestreitet dies und behauptet, Heiderscheid habe seine Unterschrift gefälscht. „Ich habe diese Dokumente nie gesehen“, sagte der 34-Jährige. Nun wird es brisant: Weil Aussage gegen Aussage steht, ordnete das Gericht an, die Unterschriften überprüfen zu lassen. Sollten offizielle Gutachter zu dem Schluss kommen, dass Ribéry das Papier unterschrieben hat, drohen ihm Konsequenzen wegen einer Falschaussage vor Gericht. Beim Berater steht der Vorwurf der Urkundenfälschung im Raum.
Die Ribéry-Anwälte sind optimistisch, weil zwei eigene Gutachter bereits analysiert hätten, dass die Signatur nicht vom Fußballer stamme. Heiderscheid war verhindert, weshalb das Gericht sein Urteil vertagte. Heiderscheid war zwei Jahre Ribérys Agent, nachdem er 2005 einen ablösefreien Wechsel von Galatasaray Istanbul zu Olympique Marseille eingefädelt hatte. Als Dank sei dem Manager versprochen worden, zehn Prozent der nächsten Transfersumme zu erhalten, behauptet dieser. 2007 bezahlte der FC Bayern 30 Millionen Euro für den Offensivstar, wie das Gericht mitteilte – bislang war nur von 25 Millionen Euro die Rede gewesen.