Großprojekt nimmt Fahrt auf
Alter Bahnhof: Räte vergeben letzte Aufträge
HERGENSWEILER (hipp) - Die Sanierung des alten Bahnhofs Hergensweiler schreitet voran: Sieben Gewerke, die sich auf rund 200 000 Euro summieren, wurden in der Dezembersitzung des Gemeinderates an die wirtschaftlichsten Bieter vergeben.
Die Schreinerarbeiten kommen auf gut 28 600 Euro, die Putz- und Stuckarbeiten auf gut 43 300 Euro, die Fliesenarbeiten auf knapp 8600 Euro. Für die Bodenbelagsarbeiten kam nur ein Angebot herein, das mit knapp 14 000 Euro den Zuschlag erhielt. Zu den größeren Posten gehören die Malerarbeiten, für die drei Angebote eingingen. Das wirtschaftlichste lag bei knapp 48 600 Euro. Die Garten- und Landschaftsbauarbeiten vergaben die Räte zum Preis von rund 28 300 Euro.
Eine Diskussion entspann sich bei den Holzfenstern. Walter Nuber „stieß es brutal auf“, dass wegen des Denkmalschutzes gut 35 000 Euro für die Sanierung der alten Holzfenster ausgegeben werden, „die nicht mal den Schall dämmen“. In Lindau hätte man bei der Sanierung denkmalgeschützter Gebäude einen Konsens mit dem Landesamt für Denkmalschutz für den originalgetreuen Nachbau von Fenstern auf technisch neuestem Stand gefunden. Bürgermeister Wolfgang Strohmaier merkte an, dass das Amt auf der Sanierung der alten Fenster beharrt habe. Außerdem würden teils zusätzliche Innenfenster gesetzt, die isolieren und Lärm abhalten.
Thema war auch der mit Metallfenstern ausgestattete ehemalige Dienstraum im Bahnhof. Michael Rehm sah diesen nachträglich angebauten Gebäudeteil als Bausünde. Strohmaier hielt dagegen, dass zum einen die Bücherei, die in der früheren Schalter- und Wartehalle unterkommen wird, zusätzlichen Raum sicher brauchen kann. Abgesehen davon wirkten sich Planänderungen auf das Förderverfahren aus. „Wenn wir was ändern, machen wir ein Riesenfass auf“, so Strohmaier. Und dazu sei er nicht bereit. Schlussendlich vergab das Gremium bei zwei Gegenstimmen die Sanierung der Holzfenster plus Einbau denkmalgerechter Holzfenster im ehemaligen Dienstraum zum Angebotspreis von gut 35 400 Euro. Im Beschluss festgehalten wurde als Voraussetzung, dass in diesem Preis auch die Innenfenster enthalten sind.
Bürgermeister Strohmaier zeigte sich bezüglich der Kosten zufrieden: Mit den Vergaben gebe es letztlich fast eine Punktlandung.