EV Lindau Islanders bewahren Gelassenheit
Eishockey-Oberliga: Die letzten Spiele 2017 haben es definitiv in sich
LINDAU (ec) - Die Freude über den 3:1-Überraschungserfolg gegen die Selber Wölfe hat bei den EV Lindau Islanders nicht wirklich lange angehalten. 48 Stunden, um genau zu sein. Dann leisteten sich die Lindauer in der Eishockey-Oberliga einen Durchhänger zur falschen Zeit und verloren bei den Blue Devils Weiden mit 0:4 (0:1, 0:2, 0:1).
Noch am Montag rätselte EVLTrainer Dustin Whitecotton über den erstmals in dieser Saison torlosen Auftritt seiner Schützlinge. „Manchmal fehlt uns die Konstanz, nach einem so guten Spiel wie am Freitag auf dem Niveau weiterzumachen“, sagt er und lässt offen, ob die Lindauer beim 3:1 gegen Selb zu viele Kräfte liegen gelassen haben, sich nach dem Sieg vielleicht zu sehr zurücklehnten oder eben auch nach der langen Busfahrt zu spät ihre Beine fanden. „Wir waren in den entscheidenden Szenen immer einen Schritt spät dran“, sagt auch Team-Manager Sebastian Schwarzbart.
Die fehlende Frische zeigte sich dabei nicht nur bei den Gegentoren (erneut kassierten die Islanders kurz nach einer Drittelpause gleich zwei Treffer innerhalb von nur einer Minute), sondern auch bei der Chancenverwertung. Auch wenn die Lindauer es gerade im letzten Drittel vehement versuchten – sie brachten die Scheibe nicht im gegnerischen Tor unter.
Sicherlich kommen solche Spiele im Lauf einer Saison immer mal wieder vor. Ärgerlich ist es eben, wenn das in einer entscheidenden Phase gegen einen direkten Konkurrenten passiert. Aber auch wenn die Blue Devils Weiden nun in der Summe acht Tore Differenz auf den EVL gut gemacht haben und nach Punkten gleich gezogen sind, ist nichts Dramatisches passiert. „Es kommt immer darauf an, welche Lehren man daraus zieht“, sagt Whitecotton. Das ist dann eine Aufgabe für diese Woche, an deren Ende das schwere Spiel bei Tabellenführer Deggendorf ansteht, das die Islanders ohne Tim Brunnhuber bestreiten müssen, der
Die Mannschaft hat sich für dieses Spiel in Weiden bestimmt sehr viel vorgenommen. Was ist schief gelaufen?
Natürlich, das war bis zu diesem Zeitpunkt das wichtigste Spiel der Saison. Es ging um viel für beide Mannschaften, für Weiden und für uns. Nach dem Sieg am Freitag hätten wir den Vorsprung auf Weiden auf sechs Punkte ausbauen und den Platz acht sicherer machen könne. Uns war klar, dass Weiden uns dies nicht schenken würde. Aber wir haben nur 20 Minuten eine unglückliche Spieldauer-Disziplinarstrafe kassierte und gesperrt ausfallen wird.
Neben allen sportlichen Maßnahmen werden die Lindauer die kommenden Aufgaben aber in aller Gelassenheit angehen, die den Verein auszeichnet. „Es war schon immer unsere Stärke, dass im Umfeld der Islanders Ruhe herrscht“, sagt EVLPräsident Marc Hindelang. „Warum auch nicht. Unsere Ziele sind ja intakt.“Dazu kommt, dass sich alle
War das Spiel am Freitag gegen Selb auch ein Punkt, dass gegen Weiden etwas gefehlt hatte ?
Natürlich war das Spiel am Freitag gegen Selb sehr anstrengend (3:1Sieg), aber Weiden hatte auch ein Spiel. Es ist ja auch keine Ausnahme, dass wir Freitag und Sonntag spielen, dass passiert jede Woche. Am Freitag waren wir bereit, von Anfang an unser Eishockey zu spielen. Und heute hat dies gefehlt und Weiden hat dieses Spiel verdient gewonnen. Konkurrenten an den nächsten vier Spieltagen gegenseitig die Punkte wegnehmen. Sonthofen trifft zweimal auf Weiden und zweimal auf die Islanders. Weiden wiederum kreuzt die Schläger zweimal mit Memmingen, das ja auch noch auf Platz acht hofft. Die letzten Spiele 2017 haben es definitiv in sich und werden sicherlich einiges an Klarheit bringen. Der Blick geht deutlich nach vorn.