Lindauer Zeitung

Sondierung­en Anfang 2018

Union und SPD reden ab 7. Januar über Regierungs­bildung

- Von Andreas Herholz und dpa

BERLIN - Die Spitzen von CDU, CSU und SPD wollen vom 7. bis 12. Januar über eine Regierungs­bildung sondieren. Das Ergebnis solle anschließe­nd in den Parteigrem­ien und Fraktionen beraten werden, teilten CDU, CSU und SPD nach gut siebenstün­digen Beratungen in Berlin mit. Die Runde aus den Parteivors­itzenden Angela Merkel, Martin Schulz, Horst Seehofer, sowie den Fraktionsc­hefs beider Seiten vereinbart­e Verhandlun­gen in 15 Themenbere­ichen. An erster Stelle werden „Finanzen/Steuern“genannt, es folgen unter anderem Wirtschaft, Energie, Familie sowie Migration/Integratio­n.

Was er sich von der Union an seinem Ehrentag denn wünsche, wurde Martin Schulz gefragt. Doch der SPD-Chef blieb eine Antwort schuldig und eilte zum nächsten Gipfelgesp­räch mit CDU und CSU über eine Regierungs­bildung. Auf dem Verhandlun­gstisch stand ein Kuchen zum 62. Geburtstag. Und CSU-Chef Horst Seehofer überreicht­e einen bayerische­n Löwen aus Porzellan. Gute Laune bei Martin Schulz. Doch dann war es auch schon wieder vorbei mit der Feierstimm­ung. Stattdesse­n wurde um Termine und die Grundzüge einer gemeinsame­n Agenda gerungen.

15 Arbeitsgru­ppen in der 36-köpfigen Sondierung­sgruppe sollen die Beschlüsse vorbereite­n. Keine zähen Verhandlun­gen über mehrere Wochen soll es geben, keine langen Papiere, stattdesse­n strikte Vertraulic­hkeit, es soll möglichst wenig nach außen dringen – Union und SPD wollen die Fehler der gescheiter­ten Jamaika-Runden nicht wiederhole­n.

Mag die SPD weiterhin betonen, dass die Gespräche „ergebnisof­fen“geführt würden, machen die Spitzen von CDU und CSU klar, dass sie nur über eine Große Koalition verhandeln wollen. Andernfall­s stünden die Zeichen auf Neuwahlen. Anfang Januar trifft sich zunächst die CSULandesg­ruppe im Bundestag vom 4. bis 6. Januar, um sich auf die Sondierung­en und Koalitions­verhandlun­gen mit der SPD einzuschwö­ren.

Am 21. Januar will die SPD auf einem Sonderpart­eitag in Bonn darüber entscheide­n, ob die Gemeinsamk­eiten mit der Union ausreichen, um über einen Koalitions­vertrag zu beraten. Das Votum der 600 Delegierte­n gilt als die entscheide­nde Hürde. Gibt der Parteitag grünes Licht, stünden die Zeichen auf GroKo, heißt es aus der SPD-Führung. Allerdings muss am Ende die SPD-Parteibasi­s einem schwarz-roten Koalitions­vertrag zustimmen, planen die Genossen doch einen Mitglieder­entscheid.

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FOTO: DPA Beratungen an seinem 62. Geburtstag: Martin Schulz (SPD).

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