Tötung in Zech: Ermittlungen fertig
Die beiden Verdächtigen sind noch immer in U-Haft
(jule) - In der Nacht zum 9. März brennt das ehemalige Bahnwärterhäuschen in Zech lichterloh. Rettungskräfte finden in dem Haus den leblosen Körper eines 76-jährigen Rentners. Bald stellt sich heraus: Der Mann wurde vor dem Brand getötet. Mittlerweile sitzen zwei Tatverdächtige in Haft.
Die Ermittlungen für die eigens gegründete 30-köpfige „Soko Eichwald“gestalten sich schwierig. Direkt nach der Tat nehmen Kripo-Beamte einen damals 47-jährigen, wohnungslosen Slowaken fest, der sich um den Tatzeitpunkt in der Nähe des Bahnwärterhäuschens aufgehalten haben soll.
Daraufhin führt die Spur nach Ehingen. Eine Befragung von 150 Anwohnern bringt die Ermittler schließlich zu einem 36-jährigen Mann, der zu einer rumänischen Bettlerbande gehört. Kurz darauf nehmen ihn die Beamten auf einem Supermarktparkplatz fest. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft wegen des dringenden Tatverdachts, den 76-jährigen Rentner getötet zu haben.
Für die Ermittler steht fest, dass die Bettlergruppe um den 36-Jährigen sowohl in Rißtissen als auch in Lindau unterwegs war. Auch im sogenannten Bettlerhaus, einem ehemaligen Kinderheim in Dabetsweiler bei Wangen, soll sich die rumänische Gruppe aufgehalten haben. Die Polizisten arbeiten mit rumänischen Dolmetschern zusammen.
Kurz nach der Festnahme des Rumänen wird der 47-jährige Slowake aus der Haft entlassen. Das bayerische Landeskriminalamt bietet eine Belohnung von 5000 Euro für Hinweise zur Tat. Denn die Beamten gehen von Anfang an davon aus, dass an der Tötung des Rentners und der anschließenden Brandstiftung mehrere Täter beteiligt gewesen waren. Anfang Juli verhaftet die Lindauer Kripo einen 26-jährigen Mann in Lindau. Er gehört zur selben rumänischen Bettlergruppe wie der 36-jährige Tatverdächtige und soll das Fluchtauto gesteuert haben.
Mittlerweile steht fest, dass die Täter aus der Wohnung des Opfers und der danebenliegenden Wohnung eines jungen Paares, das sich zur Tatzeit auf Reisen befand, Taschen, Werkzeug und Alkoholika gestohlen hatten. Auch weiß die Soko nun, auf welche Art und Weise der 76-jährige Mann getötet wurde. Aus ermittlungstaktischen veröffentlicht die Polizei diese Information aber nicht.
Laut Nadine Weick, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Kempten, sind die Ermittlungen in dem Verfahren abgeschlossen. Die beiden Tatverdächtigen sitzen noch immer in Untersuchungshaft. Wann es genau zum Gerichtsverfahren kommt, ist derzeit noch unklar.