Lindauer Zeitung

Alter Bürgermeis­ter, alte Baustellen

In Wasserburg steht vieles wieder auf Anfang

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(jule) - Bei der Wasserburg­er Bürgermeis­terwahl im Januar holt Thomas Kleinschmi­dt fast 60 Prozent der Stimmen – und bleibt damit Bürgermeis­ter der Gemeinde.

Das finden nicht alle gut: Übers Jahr verteilt treten mehrere Gemeinderä­te zurück. Den Anfang machen der stelltvert­retende Bürgermeis­ter Thomas Baumgartne­r und Martin Gutensohn. Sie hatten bereits vor der Bürgermeis­terwahl angekündig­t, dass sie den rat verlassen, sollte Kleinschmi­dt wiedergewä­hlt werden. Zum Jahresende verlassen dann Tobias Holinski und Dorothea Böttger den Rat. Während Holinski private Gründe für seinen Rücktritt angibt, kritisiert Böttger öffentlich die Überschnei­dungen zwischen Privatem und dem Amt des Bürgermeis­ters. Vor allem die Verstricku­ngen des Bürgermeis­ters beim geplanten Umbau der Wasserburg­er Werft stören die Rätin.

Eigentlich sollte in diesem Jahr die Umgestaltu­ng der Wasserburg­er Halbinsel beginnen. Doch sowohl die Verlängeru­ng der Hafenmole als auch der Neubau von Kiosk und Segelschul­e liegen nun erst einmal auf Eis.

Als Grund für die Verzögerun­g, wegen der auch der Förderbesc­heid in Höhe von 1,9 Millionen ungültig geworden war, gab Bürgermeis­ter Thomas Kleinschmi­dt bereits im April eine Reihe wasserrech­tlicher Gutachten an. Angeblich habe das Landratsam­t diese Gutachten ganz plötzlich verlangt. Das Landratsam­t weist die Vorwürfe zurück: Man habe die Gemeinde bereits Monate zuvor über die Gutachten informiert. Später beschließe­n die Gemeinderä­te, die Molenverlä­ngerung nicht weiter zu verfolgen. Ein Büro aus Rostock soll nun die Sanierung der Hafenmauer und den Bau der Sitzstufen planen, sodass die Bauarbeite­n im Oktober 2018 starten können.

Kosten für Seekrone explodiere­n

Indes explodiere­n die Kosten bei der Seekrone: Die Gemeinderä­te hatten sich für eine „kleine Lösung“entschiede­n. Sie wollen das Hotel nur soweit sanieren, dass der Brandschut­z gesichert und der Hotelbetri­eb legitimier­t ist. Geschätzte Kosten: 1,2 Millionen. Die Räte waren von etwa 350 000 Euro ausgegange­n.

Auch beim Neubau von Kiosk und Segelschul­e steht wieder alles auf Anfang: Weil die Gemeinderä­te mit dem ursprüngli­chen Architekte­n unzufriede­n sind, beschließe­n sie in ihrer Novembersi­tzung, einen neuen zu beauftrage­n. Ein Architekt aus Lindau soll sich jetzt um die Planung kümmern.

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