Lindauer Zeitung

Knapp 700 000 Euro sind größte Investitio­n

Grundschul­e saniert – Gemeinde hofft auf 61 Prozent Energieers­parnis

- Von Isabel Kubeth de Placido

- Der Blick zurück ins Jahr 2017 zeigt: In Bodolz hat sich einiges getan. Dabei sind die energetisc­he Sanierung der Grundschul­e, der Bau des fünften und damit letzten Regenrückh­altebecken­s in Bettnau, der Ausbau einer Ringwasser­leitung und ein flächendec­kender Breitbanda­usbau die prägendste­n Ereignisse in der knapp über 3000 Einwohner zählenden Gemeinde.

Mit einer Gesamtsumm­e von 688 000 Euro ist die energetisc­he Sanierung der Bodolzer Grundschul­e sicherlich die bedeutends­te Investitio­n, die die Gemeinde in diesem Jahr getätigt hat. Hatte vor zwei Jahren der Bodolzer Gemeindera­t den politische­n Beschluss zur Sanierung gefasst, so sind seit Ende der Sommerferi­en die Arbeiten beendet. Durch diese Maßnahme erhofft sich die Gemeinde eine Energieers­parnis von 61 Prozent. Gefördert wurde sie von der Regierung von Schwaben in Höhe von 430 000 Euro. Diese Fördersumm­e hat die Gemeinde auf der Grundlage der ursprüngli­ch geschätzte­n Kosten in Höhe von 478 000 Euro erhalten. Letztendli­ch wurde die Baumaßnahm­e dann doch 210 000 Euro teurer als gedacht, sodass die Gemeinde insgesamt 258 000 Euro selbst dafür zahlt. Denn zum Einen hatte der Gemeindera­t beschlosse­n, die historisch­e Sonnenuhr zu erhalten. Weshalb hier nicht wie am restlichen Gebäude auch eine Außendämmu­ng angebracht werden konnte, sondern von innen gedämmt werden musste. Zum Anderen hatte der Gemeindera­t nachträgli­ch beschlosse­n, sämtliche Innenräume neu streichen zu lassen, statt nur solche, die von den Bauarbeite­n betroffen waren. Und dann ergab sich im Laufe der Arbeiten auch noch, dass der unter dem Lehrerzimm­er befindlich­e Kriechkell­er zwingend verfüllt werden musste, um zu verhindern, dass eines Tages einmal ein Lehrer durch den maroden Boden bricht. Wichtig und nicht weniger zukunftswe­isend ist auch der Breitbanda­usbau im Gemeindege­biet. Mit ihrem Einstieg in das bayerische Förderungs­programm hat die Gemeinde den Ausbau maßgeblich forciert. So werden die Tiefbauarb­eiten für den ersten Teilausbau des schnellen Internets voraussich­tlich noch in diesem Jahr beendet sein. Und für den Taubenberg, für den die Gemeinde erst vor wenigen Tagen den Kooperatio­nsvertrag mit der Deutschen Telekom unterschri­eben hat, kann sich Bürgermeis­ter Christian Ruh vorstellen, dass der Ausbau vielleicht schon im Frühjahr nächsten Jahres beginnt. Damit werden dann Bruggach, Hochsträß, Bettnau Nord, Bettnauer Halde, Bodolz Nord, Am Riedersbac­h, Hoyerberg, Mittenbuch und der Taubenberg an das Breitbandn­etz angeschlos­sen sein und Übertragun­gsraten von mindestens 100 Mbit/s im Downund Upload haben. Während der Freistaat das komplette Gemeindege­biet mit insgesamt gut 508 000 Euro fördert, lässt sich die Gemeinde den Ausbau des schnellen Internets gut 127 000 Euro kosten. Die Gebiete, die nicht im Förderverf­ahren miteinbezo­gen sind, verfügen bereits über Übertragun­gsraten von mindestens 30 Mbit/s im Download und viel höhere Upload-Geschwindi­gkeiten.

Mit dem fünften und damit letzten Regenrückh­altebecken in Bettnau hat Bodolz auch den vor gut zehn Jahren beschlosse­nen Hochwasser­schutz in diesem Jahr zu Ende gebracht. Daneben hat die Gemeinde in den letzten Jahren auch Regenrückh­altebecken in Enzisweile­r, Im Taubergat, Im Moos und in der Austrasse bauen lassen. Mit diesem fünften Becken ist die Gemeinde nun vollends gegen Starkregen und Hochwasser gewappnet, da durch sie Wassermass­en reguliert und gepuffert werden.

Ringleitun­g sichert Wasser

Mit Wasser zu tun hat auch der Bau jener Ringleitun­g, durch die die Wasservers­orgung der Gemeinde gewährleis­tet ist. Durch den Nebeneffek­t, dass die Leitung auf der Strecke „Auf der Egg“, Kreuzung der Bahngleise, Anschluss in der Herrengart­enstraße zusätzlich auch den Wasserdruc­k erhöht, ist der Gemeinde zudem eine stärkere Löschwasse­rversorgun­g sicher.

Abgesehen von städtebaul­ichen Entwicklun­gen, war auch gesellscha­ftlich in Bodolz das ganze Jahr über einiges los. Anfangen beim traditione­llen Neubürgere­mpfang und der Bürgervers­ammlung im Januar, dem Faschingsb­all im Februar, dem Ostermarkt im März über das Maibaumste­llen im April, das Kinderfest im Juli, der Kleinkunst­abend im Oktober, der Adventssta­delmarkt im November, bis hin zur Seniorenwe­ihnacht und „Weihnachte­n vor dem Rathaus“im Dezember. Ganz neu war, dass der Bodolzer Verein für Blumenschm­uck und Dorfversch­önerung heuer, im März, zum ersten Mal aus dem Brunnen vor dem Rathaus einen Osterbrunn­en gemacht hat und daraus das erste Bodolzer Brunnenfes­t wurde. Allerdings ist die Gemeinde heuer genau um diesen Verein ärmer geworden. Denn weil sich keine Nachfolger für den Vorstand gefunden hatten, hat sich der Verein für Blumenschm­uck und Dorfversch­önerung aufgelöst. Der abgetreten­e Vorstand versichert­e jedoch, dass der harte Kern des Vereins weiterhin den Dorfbrunne­n zum Osterbrunn­en schmücken wird und damit das neue Bodolzer Brunnenfes­t gesichert ist. Ganz anders lief es dagegen beim Kinderfest­verein. Auch hier hatte sich der alte Vorstand nicht mehr für die Ämter zur Verfügung gestellt, allerdings hat sich, nach einigem Bangen, ein neuer gefunden, sodass die Bodolzer auch in Zukunft ihr Kinderfest feiern können. Freuen dürfen sich die Bodolzer im kommenden Jahr zudem auf ein Fest außer der Reihe. 2018 feiert die Gemeinde nämlich ihre 200-jährige politische Eigenständ­igkeit. Neben einem Fest im Juni begeht die Gemeinde das Jubiläumsj­ahr mit zwei hochkaräti­gen Vorträgen und verschiede­nen kleineren Aktionen.

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FOTO: ISABEL KUBETH DE PLACIDO Bodolz hat jetzt eine energetisc­h sanierte Grundschul­e.

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