Knapp 700 000 Euro sind größte Investition
Grundschule saniert – Gemeinde hofft auf 61 Prozent Energieersparnis
- Der Blick zurück ins Jahr 2017 zeigt: In Bodolz hat sich einiges getan. Dabei sind die energetische Sanierung der Grundschule, der Bau des fünften und damit letzten Regenrückhaltebeckens in Bettnau, der Ausbau einer Ringwasserleitung und ein flächendeckender Breitbandausbau die prägendsten Ereignisse in der knapp über 3000 Einwohner zählenden Gemeinde.
Mit einer Gesamtsumme von 688 000 Euro ist die energetische Sanierung der Bodolzer Grundschule sicherlich die bedeutendste Investition, die die Gemeinde in diesem Jahr getätigt hat. Hatte vor zwei Jahren der Bodolzer Gemeinderat den politischen Beschluss zur Sanierung gefasst, so sind seit Ende der Sommerferien die Arbeiten beendet. Durch diese Maßnahme erhofft sich die Gemeinde eine Energieersparnis von 61 Prozent. Gefördert wurde sie von der Regierung von Schwaben in Höhe von 430 000 Euro. Diese Fördersumme hat die Gemeinde auf der Grundlage der ursprünglich geschätzten Kosten in Höhe von 478 000 Euro erhalten. Letztendlich wurde die Baumaßnahme dann doch 210 000 Euro teurer als gedacht, sodass die Gemeinde insgesamt 258 000 Euro selbst dafür zahlt. Denn zum Einen hatte der Gemeinderat beschlossen, die historische Sonnenuhr zu erhalten. Weshalb hier nicht wie am restlichen Gebäude auch eine Außendämmung angebracht werden konnte, sondern von innen gedämmt werden musste. Zum Anderen hatte der Gemeinderat nachträglich beschlossen, sämtliche Innenräume neu streichen zu lassen, statt nur solche, die von den Bauarbeiten betroffen waren. Und dann ergab sich im Laufe der Arbeiten auch noch, dass der unter dem Lehrerzimmer befindliche Kriechkeller zwingend verfüllt werden musste, um zu verhindern, dass eines Tages einmal ein Lehrer durch den maroden Boden bricht. Wichtig und nicht weniger zukunftsweisend ist auch der Breitbandausbau im Gemeindegebiet. Mit ihrem Einstieg in das bayerische Förderungsprogramm hat die Gemeinde den Ausbau maßgeblich forciert. So werden die Tiefbauarbeiten für den ersten Teilausbau des schnellen Internets voraussichtlich noch in diesem Jahr beendet sein. Und für den Taubenberg, für den die Gemeinde erst vor wenigen Tagen den Kooperationsvertrag mit der Deutschen Telekom unterschrieben hat, kann sich Bürgermeister Christian Ruh vorstellen, dass der Ausbau vielleicht schon im Frühjahr nächsten Jahres beginnt. Damit werden dann Bruggach, Hochsträß, Bettnau Nord, Bettnauer Halde, Bodolz Nord, Am Riedersbach, Hoyerberg, Mittenbuch und der Taubenberg an das Breitbandnetz angeschlossen sein und Übertragungsraten von mindestens 100 Mbit/s im Downund Upload haben. Während der Freistaat das komplette Gemeindegebiet mit insgesamt gut 508 000 Euro fördert, lässt sich die Gemeinde den Ausbau des schnellen Internets gut 127 000 Euro kosten. Die Gebiete, die nicht im Förderverfahren miteinbezogen sind, verfügen bereits über Übertragungsraten von mindestens 30 Mbit/s im Download und viel höhere Upload-Geschwindigkeiten.
Mit dem fünften und damit letzten Regenrückhaltebecken in Bettnau hat Bodolz auch den vor gut zehn Jahren beschlossenen Hochwasserschutz in diesem Jahr zu Ende gebracht. Daneben hat die Gemeinde in den letzten Jahren auch Regenrückhaltebecken in Enzisweiler, Im Taubergat, Im Moos und in der Austrasse bauen lassen. Mit diesem fünften Becken ist die Gemeinde nun vollends gegen Starkregen und Hochwasser gewappnet, da durch sie Wassermassen reguliert und gepuffert werden.
Ringleitung sichert Wasser
Mit Wasser zu tun hat auch der Bau jener Ringleitung, durch die die Wasserversorgung der Gemeinde gewährleistet ist. Durch den Nebeneffekt, dass die Leitung auf der Strecke „Auf der Egg“, Kreuzung der Bahngleise, Anschluss in der Herrengartenstraße zusätzlich auch den Wasserdruck erhöht, ist der Gemeinde zudem eine stärkere Löschwasserversorgung sicher.
Abgesehen von städtebaulichen Entwicklungen, war auch gesellschaftlich in Bodolz das ganze Jahr über einiges los. Anfangen beim traditionellen Neubürgerempfang und der Bürgerversammlung im Januar, dem Faschingsball im Februar, dem Ostermarkt im März über das Maibaumstellen im April, das Kinderfest im Juli, der Kleinkunstabend im Oktober, der Adventsstadelmarkt im November, bis hin zur Seniorenweihnacht und „Weihnachten vor dem Rathaus“im Dezember. Ganz neu war, dass der Bodolzer Verein für Blumenschmuck und Dorfverschönerung heuer, im März, zum ersten Mal aus dem Brunnen vor dem Rathaus einen Osterbrunnen gemacht hat und daraus das erste Bodolzer Brunnenfest wurde. Allerdings ist die Gemeinde heuer genau um diesen Verein ärmer geworden. Denn weil sich keine Nachfolger für den Vorstand gefunden hatten, hat sich der Verein für Blumenschmuck und Dorfverschönerung aufgelöst. Der abgetretene Vorstand versicherte jedoch, dass der harte Kern des Vereins weiterhin den Dorfbrunnen zum Osterbrunnen schmücken wird und damit das neue Bodolzer Brunnenfest gesichert ist. Ganz anders lief es dagegen beim Kinderfestverein. Auch hier hatte sich der alte Vorstand nicht mehr für die Ämter zur Verfügung gestellt, allerdings hat sich, nach einigem Bangen, ein neuer gefunden, sodass die Bodolzer auch in Zukunft ihr Kinderfest feiern können. Freuen dürfen sich die Bodolzer im kommenden Jahr zudem auf ein Fest außer der Reihe. 2018 feiert die Gemeinde nämlich ihre 200-jährige politische Eigenständigkeit. Neben einem Fest im Juni begeht die Gemeinde das Jubiläumsjahr mit zwei hochkarätigen Vorträgen und verschiedenen kleineren Aktionen.