Chef des Bundes Naturschutz sagt Flächenfraß den Kampf an
NÜRNBERG (epd) - Der BUND Naturschutz in Bayern e.V. hat für das Jahr 2017 eine positive „Grünen Bilanz“gezogen. Beim Pressegespräch am Donnerstag in Nürnberg zeigte sich der BN-Vorsitzende Hubert Weiger zuversichtlich, dass Großprojekte, wie die neue ICE-Trasse zwischen Ebensfeld und Erfurt oder der Rhein-Main-DonauKanal „heute nicht mehr politisch durchsetzbar“wären.
Gleichzeitig warnte Weiger vor einem „Flächenfraß“in Bayern, der durch eine Lockerung im Landesentwicklungsplan möglich werde. Dadurch werden einer Zersiedelung Tür und Tor geöffnet. Wegen der Planungen von einem 100 Hektar großen Gewerbepark des Örtchens Thierstein im Landkreis Wunsiedel sei er von einem ehemaligen CSUKommunalpolitiker aufgefordert worden, dagegen aktiv zu werden. Für Weiger ein Beleg dafür, dass es nicht um die politischen Farben schwarz, rot, grün geht, sondern um die Frage: „Wie wollen wir in Bayern leben?“Dabei gehe es nicht darum, den Kommunen die Planungshoheit zu nehmen. Aber sie müssten auf andere Interessen Rücksicht nehmen.
Anfang nächsten Jahres will der BN-Vorstand seinen 228 000 Mitgliedern ein Volksbegehren gegen den Flächenfraß empfehlen.
„Unsere freie Landschaft in Bayern ist das knappste Gut,“sagte Weiger. Dafür müsste auch der „Zentralisierungswahn“in den Metropolen zugunsten von mehr Investitionen in die Peripherie beendet werden. Statt straßengerechter Verkehrspolitik müsste eine nachhaltige Anbindung des ländlichen Raums attraktiv verstärkt werden.