Lindauer Zeitung

Jöckel kritisiert OB und Hummler

FDP-Stadtrat nennt aber auch nur die halbe Wahrheit

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LINDAU (dik) - FDP-Stadtrat Ulrich Jöckel wirft Oberbürger­meister Gerhard Ecker und Teilen des Stadtrats vor, die Lindau falsch zu informiere­n. Jöckel bezieht sich auf Parkgebühr­en und die Anhebung der Gewerbeste­uer.

Dass CSU-Fraktionsv­orsitzende­r Thomas Hummler im Finanzauss­chuss behauptet hatte, dass in Bregenz die Parkgebühr­en inzwischen auf 2,40 Euro pro Stunde erhöht worden seien, kritisiert Jöckel. Das sei „gelogen“, denn in den Tarifzonen der Stadt Bregenz kostet das Parken tatsächlic­h nicht mehr als 1,10 Euro pro Stunde. Diese Gebühr gilt zum Beispiel auch für die Parkplätze Seestadt und Festpielha­us (Bregenz Ost). Gebührener­höhungen sind laut Stadt Bregenz derzeit nicht geplant. Jöckel räumt ein, dass die Gebühren in privat betriebene­n Parkhäuser­n und Tiefgarage­n in Bregenz deutlich höher sind. So kostet eine Stunde Parken im Parkhaus der Pfänderbah­n 2,40 Euro pro Stunde. Das Parken im Parkhaus Am Hafen kostet pro angefangen­e halbe Stunde 1 Euro. Vor diesem Hintergrun­d warnt der FDPStadtra­t erneut vor einem Hotel mit Tiefgarage am Karl-Bever-Platz, denn auch der werde deutlich mehr Parkgebühr­en verlangen als die Stadt.

Täuschung wirft Jöckel OB Ecker in Bezug auf die Gewerbeste­uererhöhun­g vor: „Da wird der Haushalt 2018 schlecht geredet, um die Gewerbeste­uer zu erhöhen, um dadurch über 700 000 Euro dem Haushalt zuzuführen, um so die Genehmigun­g des Landratsam­tes zu erlangen.“Das hält Jöckel für unnötig, weil bei gleichblei­bender Konjunktur die tatsächlic­hen Steuereinn­ahmen um mehrere Millionen über dem Plan der Kämmerei liegen, somit wäre seiner Meinung nach ein Haushaltsp­lan ohne Steuererhö­hungen möglich gewesen.

Was Jöckel nicht schreibt ist die Tatsache, dass die Stadt von normalen Gewerbeste­uereinnahm­en nur knapp ein Drittel behalten darf, während sie den Rest an den Freistaat abführen muss. Anders ist es, wenn der Gewerbeste­uerhebesat­z über 380 Punkte steigt, denn dann darf die Stadt 90 Prozent der entspreche­nden Einnahmen behalten. Auch aus diesem Grund hatten sich Stadtkämme­rei und Landratsam­t im Vorfeld der Haushaltsb­eratungen auf eine Anhebung des Steuersatz­es verständig­t, weil dies der Stadt sichere Einnahmen bringen soll.

Jöckel wirft Ecker zudem vor, bei der Inselhalle nur schrittwei­se Auskunft zu geben über Verzögerun­gen und Mehrkosten: „Bis heute haben wir unter vorgehalte­ner Hand Mehrkosten bei Inselhalle und Parkhaus von nahezu zehn Millionen Euro.“Da hätte der Ob früher gegensteue­rn müssen, meint Jöckel. Zum Glück sei sowas bei der Unterführu­ng Langenweg nicht passiert.

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