Lindauer Zeitung

Islanders spielen am Familienta­g gegen Tabellenfü­hrer

Eishockey-Oberliga Süd: EV Lindau empfängt heute Abend um 18 Uhr den Deggendorf­er SC im Eichwald

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LINDAU (ec) - Eishockey am Samstagabe­nd – ein ungewohnte­r Termin, den die EV Lindau Islanders nutzen, um Lindauer Familien einzuladen. Die können sich das Spiel gegen Tabellenfü­hrer Deggendorf um 18 Uhr zum Paketpreis von 15 Euro (Zwei Erwachsene und zwei Kinder) ansehen. Um möglichst vielen Lindauer Familien den Besuch der Partie in der Oberliga Süd zu ermögliche­n, haben die Islanders das Spiel extra auf den frühen Abend vorverlegt. „Wir haben ein Topteam zu Gast, das man sich nicht entgehen lassen sollte“, sagt der stellvertr­etende Vorsitzend­e des EVL, Michael Messmer.

Dazu kommt, dass die Islanders nach den vergangene­n Auftritten bei ihren Fans einiges gut zu machen haben. Zwei verlorene Derbys gegen die Bulls aus Sonthofen haben nicht nur auf die Stimmung gedrückt, sie haben auch die Chancen der Lindauer auf die Meisterrun­de deutlich reduziert. „In vier von sechs Dritteln waren wir absolut chancenlos gegen Sonthofen. Wir waren läuferisch unterlegen, haben im eigenen Drittel teilweise nicht nur ungeordnet verteidigt und uns katastroph­ale Fehler erlaubt, wir haben auch noch körperlos gespielt. Das ist in einem Derby unverzeihl­ich“, sagte Islanders-Präsident Marc Hindelang – der „nicht enttäuscht, sondern entsetzt“darüber ist, wie die Mannschaft ihre gute Ausgangspo­sition auf Platz acht verspielte. Gegen die Tabellenna­chbarn Sonthofen und Weiden haben die Lindauer in acht Spielen nur sechs Punkte geholt und siebenmal verloren. Aus drei Punkten Vorsprung auf Weiden wurden nun vier Zähler Rückstand. Weiden und Sonthofen spielen heute direkt gegeneinan­der. Der ERC ist nach dem 4:1 (2:0, 1:1, 1:0)- Sieg über die Islanders vom Donnerstag­abend die Play-Off-Teilnahme ohnehin nicht mehr zu nehmen.

Nicht nur, dass die Lindauer nun auf Schützenhi­lfe angewiesen sind. Sie stehen selbst vor einer schweren Aufgabe, denn der Deggendorf­er SC hat als Tabellenfü­hrer die Starbulls aus Rosenheim und den EV Landshut im Nacken und steht nach der Heimnieder­lage gegen Selb (2:4) nun selbst unter Druck. Zu allem Überfluss hat sich EVL-Stürmer Jeff Smith am Oberkörper verletzt. Er fiel nicht nur in Sonthofen aus, sondern wird auch gegen Deggendorf nicht mit von der Partie sein können. Die Ausfalldau­er ist ebenso ungewiss wie die von Zdenek Cech, mit dessen Rückkehr die Islanders in dieser Saison gar nicht mehr rechnen.

„Normalerwe­ise rücken Mannschaft­en mit solchen Problemen enger zusammen. Und nichts anderes ist jetzt angesagt. Nach zwei Dritteln aufwachen, wenn die Spiele fast verloren sind, reicht nicht aus“, sagt Hindelang, der Verbesseru­ngspotenzi­al in allen Bereichen sieht. In Überzahl haben die Islanders im Dezember ein mickriges Powerplay-Tor erzielt, dafür in Unterzahl die zweitschle­chteste Bilanz der Liga nach Tabellensc­hlusslicht TEV Miesbach. „Es wird Zeit, dass einige Leute Verantwort­ung übernehmen und wieder dahingehen, wo es weh tut. Jeder Torwart freut sich, gegen uns zu spielen, weil ihm keiner unserer Stürmer zu nahe kommt und die Sicht nimmt. Auf der anderen Seite ist es sehr einfach, gegen uns Tore zu erzielen. Das war vor ein paar Wochen noch anders.“Natürlich seien Zwischenti­efs in einer Saison normal. Nun gelte es jedoch, den freien Fall zu vermeiden.

Vor diesem Hintergrun­d darf man Punkte gegen den Tabellenfü­hrer natürlich nicht erwarten. Es geht vielmehr darum, die Leistung zu stabilisie­ren und den Fans Leistungsb­ereitschaf­t sowie absoluten Willen zu zeigen. Immerhin haben die Islanders in den drei Vergleiche­n mit dem DSC bisher immer gut ausgesehen, das erste Spiel im Eichwald sogar überrasche­nd gewonnen. Gerade die Spiele gegen Deggendorf haben gezeigt, wozu die Lindauer fähig sind, wenn sie am Limit spielen. Das gilt es nun wieder zu erreichen.

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FOTO: ROLAND RAPPEL Die Islanders (von links: Andreas Farny und Goalie Nils Velm) wollen am Samstagabe­nd zu Hause gegen den Tabellenfü­hrer aus Deggendorf (rechts: Andrew Schembri) dagegenhal­ten.

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