Filme, so bunt wie das Leben
Laurenz Lerch und sein Team haben aus 500 Streifen elf für ihr „Feschdival“ausgesucht
HEIMENKIRCH - Auch wenn es Kurzfilme sind – 500 Streifen anzuschauen erfordert viele Stunden, viel Ausdauer, kurz: Leidenschaft. Der gebürtige Heimenkircher Laurenz Lerch und seine Freunde befassen sich schon lange leidenschaftlich mit dem Medium Film. Für die fünfte Auflage ihres „Allgäuer Filmfeschdivals“, die am Samstag, 13. Januar, ab 16 Uhr in der Alten Turnhalle Heimenkirch über die Bühne geht, haben sie aus 500 eingereichten Filmen elf für das Westallgäuer Publikum ausgewählt. Dieses ist eingeladen, das Gesehene zu bewerten. Einen professionellen Blick wirft zudem eine Jury auf die Streifen. Ihr gehört heuer unter anderem der Schauspieler Jockl Tschiersch an.
Vielfalt ist dem Festival-Initiator Laurenz Lerch wichtig. Für sie sorgt das achtköpfige Organisationsteam, eine Gruppe junger Menschen zwischen 23 und 27, die sich für Film und Schauspiel begeistern und diese Leidenschaft teils beruflich, teils in der Freizeit pflegen. Sie teilten sich die 500 Filme, die Studenten, freie Filmemacher, aber auch einige Profis aus Deutschland, Österreich und der Schweiz fürs fünfte „Allgäuer Filmfeschdival“eingereicht haben, für eine erste Durchsicht auf, bevor sie in weiteren Phasen aussortierten. „Je enger die Auswahl wird, desto schwieriger“, erklärt Laurenz Lerch.
Am Ende des langwierigen Prozesses diskutierten die vier Männer und vier Frauen heiß über das endgültige Programm. „Jeder kämpft für seine Favoriten.“Unter Freunden sei ein solcher Kampf ein fruchtbarer Prozess, sagt Lerch. „Am Ende kommt eine gute Mischung raus.“Die Themen der vier bis 20 Minuten dauernden Filme sind so bunt wie das Leben: Sie behan- deln die Träume eines Kindes, die Einsamkeit alter Menschen, eine zu Grunde gehende Kleinstadt und den Wettstreit zweier Rivalen. Die Stoffe sind gewoben aus Alltagsthemen und Fantasie, Romantik, Problemen, menschlichen Beziehungen und Humor.
Die drei Preise, die die Festivalgäste am Ende des langen Filmabends an ihre Favoriten vergeben, sind mit 300, 200 und 100 Euro dotiert. Die Filmcrew, die von der Jury ausgezeichnet wird, erhält als Belohnung die Unterstützung eines Jurymitglieds für weitere filmische Projekte, etwa durch Kontaktvermittlung und Beratung. Neben dem im Westallgäu geborenen Schauspieler Jockel Tschiersch gehören der Jury der Produzent Pascal Nothdurft und die Regisseurin Sabine Willmann an.
Seit 2014 hat sich einiges verändert
Seit dem ersten „Allgäuer Filmfeschdival“in Heimenkirch im Jahr 2014 hat sich manches verändert. Damals war die Veranstaltung ein erster Schritt nach außen – nachdem sich die jungen Filmemacher von Ortsheimatpflegerin Angela Feßler hatten überreden lassen, sich ihre Streifen nicht nur gegenseitig zu zeigen, sondern andere teilhaben zu lassen. Schon im zweiten Jahr, als erstmals Geldpreise ausgelobt wurden, hoben Laurenz Lerch und seine Freunde keine eigenen Produktionen mehr ins Programm, sondern öffneten das Festival als Plattform für andere junge Filmemacher.
Auch das Publikum hat sich laut Laurenz Lerch über die Jahre verändert. Zu den treuen Stammgästen aus der Region kommen jetzt auch Bekannte der im Programm vertretenen Filmcrews nach Heimenkirch. Immer reger nehmen die Besucher das Angebot wahr, nach jeder Vorführung die Schöpfer des Präsentierten zu befragen, die auf einem roten Sofa auf der Bühne der Alten Turnhalle Platz nehmen. „Wir sind mit unserem Feschdival angekommen“, sagt Lerch.
An Kinder und Jugendliche richtet sich ein Workshop beim Festival. Hier können unter 14-Jährige mit Profis einen Kurzfilm drehen. Wer das „Allgäuer Filmfeschdival“unterstützen will, kann Fördermitglied im Verein werden, Kontakt: info@allgaeuerfilmfeschdival.de