Wallstüble sucht dringend Helfer
Betrieb in der Seniorenbegegnungsstätte leidet derzeit unter Ausfall ehrenamtlicher Mitarbeiter
LINDAU (lz) - Vor mehr als fünf Jahren, es war im November 2012, hat Elisabeth Fischer die Nachfolge von Hannelore Fischer für die Seniorenbegegnung Wallstüble in Lindau auf der Insel angetreten. Seitdem ist die in Hegge wohnhafte Oberallgäuerin zwei bis drei Mal pro Woche in der Seniorenbegegnung vor Ort, um nach dem Rechten zu sehen. Daneben muss auch viel Organisatorisches von zu Hause aus am Telefon oder am PC erledigt werden. „Viel Zeit bleibt leider auf dem Weg mit dem Zug von Kempten nach Lindau auf der Strecke liegen, die man viel besser in die Arbeit im Wallstüble investieren könnte“, weiß die Wallstüble-Leiterin zu berichten und ergänzt, dass ihr ehrenamtlicher Arbeitstag mit Hin- und Rückfahrt rund neun Stunden betrage. Fischer wünscht sich nun eine Nachfolgerin aus Lindau, die die Arbeit in der Seniorenbegegnung weiterführen könnte. Aber: „Es ist nicht einfach, Menschen für ein Führungsamt zu gewinnen, die damit auch Verantwortung für andere übernehmen“, stellt die langjährige Wallstüble-Leiterin fest.
28 Helfer im Einsatz
Die Seniorenbegegnung Wallstüble ist eine wichtige Stütze für ältere Menschen und Junggebliebene geworden. Die Einrichtung basiert insbesondere auf den Werten ehrenamtlicher Mitarbeit, also freiwillig und unentgeltlich etwas für andere zu tun. Es ist eine Art Bürgerbewegung nach dem Motto „Senioren helfen Senioren“geworden. Um diesem Grundsatz auch zukünftig gerecht zu werden, ist das Wallstüble auf die Mithilfe der Lindauer Bevölkerung angewiesen. Derzeit arbeiten insgesamt 28 Helfer in der Cafeteria und als Gruppenleiter. Doch ist Elisabeth Fischer nicht gänzlich ohne Sorgen. „Nachdem einige langjährige Helfer aus Krankheitsgründen aufhören oder pausieren müssen, sind wir auf der Suche nach freiwilligen Helfern, die uns unterstützen. Viele unserer Helferinnen sind schon über 70, manche sogar annähernd an die 80 Jahre alt “, so die BRK-Verantwortliche für das Wallstüble in Lindau auf der Insel. Das Wallstüble ist an rund 240 Tagen im Jahr von Montag bis Freitag von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Im vergangenen Jahr wurden von den ehrenamtlichen Helfern rund 3 000 Stunden an ehrenamtlicher Arbeit geleistet.
„Ohne ehrenamtliche Helfer und deren Engagement wäre der laufende Betrieb in der Seniorenbegegnung in Lindau einfach nicht zu schultern. Ohne dieses Engagement könnte das Wallstüble in dieser Form nicht betrieben werden“, erläutert Elisabeth Fischer den unverzichtbaren Einsatz der Helfer. Die Ehrenamtlichen spenden viele Stunden ihrer Freizeit pro Woche für die Arbeit in der Seniorenbegegnung, die der BRK-Kreisverband Lindau als Träger der Einrichtung mit der Arbeiterwohlfahrt und der Stadt Lindau als Kooperationspartner gemeinsam betreiben.
„Mit dem sozialen Engagement der Helfer wird nicht nur anderen Menschen geholfen, man entwickelt sich auch persönlich weiter und prägt somit das gesellschaftliche Klima, in dem der Ehrenamtliche Verantwortung für andere übernimmt“, erklärt Kreisgeschäftsführer HansMichael Fischer. „Zeitspenden in Form der freiwilligen Mitarbeit sind eine der wichtigsten Spenden an das Rote Kreuz. Zeit ist kostbar und deshalb sind wir jedem dankbar, der uns in unserer Arbeit unterstützt“, so der Geschäftsführer weiter. „Die Helfer bekommen zwar keine Bezahlung im Sinne einer Lohntüte, dafür aber das gute Gefühl des Gebrauchtwerdens“, ergänzt Susanne Übelher, Ansprechpartnerin in der BRK-Kreisgeschäftsstelle für die Gemeinschaft Wohlfahrt und Soziales.