Lindauer Zeitung

Geringere Kreisumlag­e spart Gemeinden Geld

Landrat will mit gesenktem Hebesatz die „kommunale Familie“stärken

- Von Evi Eck-Gedler

LINDAU - Ein ausgeglich­ener Haushaltse­ntwurf mit gut 86 Millionen Euro, mehr Kreisumlag­e aufgrund der guten Finanzlage in den Gemeinden und Städten: Beides sorgte dafür, dass die Kreisräte ihre erste Beratungsr­unde am Donnerstag sehr entspannt in weniger als acht Stunden abschließe­n konnten. Dabei haben sie einige Posten durchaus intensiv angeschaut – und auch Posten vertagt, die ihnen nicht dringlich erschienen. Unterm Strich verringert­e sich der Etatansatz damit um rund 830 000 Euro. Auf der Basis schlug Landrat Elmar Stegmann vor, den Hebesatz der Kreisumlag­e um einen halben Punkt zu senken. Dem stimmte die Mehrheit des Haushaltsa­usschusses zu.

„Konservati­v gerechnet“sind nach Ansicht des Scheidegge­r Bürgermeis­ters und Kreisrats Ulrich Pfanner die Ansätze des diesjährig­en Kreisetats. Das hat Kreiskämme­rer Erwin Feurle auch vor dem Hintergrun­d, dass in der ersten Bilanz des vergangene­n Jahres nicht alle Einnahmen wie geplant auf den Kreiskonte­n eingegange­n sind. So geht er im neuen Haushalt zwar von gut zwölf Millionen Euro Schlüsselz­uweisungen aus – der Bescheid dazu liegt ihm aber noch nicht vor. „Gut und vernünftig geplant“hat die Verwaltung nach Aussage von Kreisrat Xaver Fichtl. Wobei es den ÖDPMann und Pädagogen schmerzte, dass es sowohl im Schulberei­ch als auch beim Klimaschut­z teilweise Abstriche geben soll. Daran störten sich auch die beiden Grünen-Kreisräte Christiane Thiesen und Thomas Kühnel, die später den überarbeit­eten Etatentwur­f ablehnten.

Ihnen schloss sich auch SPDSpreche­r Helmut Böller an: Er hält es für falsch, dass der Landkreis den Hebesatz seiner Kreisumlag­e senken will. „Den Gemeinden geht’s doch nicht schlecht“, gab er zu bedenken. Er würde das Geld lieber in der Rücklage sehen.

Der Landrat hingegen will mit seinem Vorschlag den Gemeinden Gutes tun: In der „kommunalen Familie“gehe es um Geben und Nehmen. Und jetzt sei eben für den Kreis Zeit zum Geben: Selbst bei nur 43 Prozent Hebesatz erhalte der Kreis noch gut 800 000 Euro mehr Umlage als im Vorjahr.

Die Kommunen im Kreis dürften sich freuen. So spart die Stadt Lindau damit in diesem Jahr fast 140 000 Euro. Sie hätte beim bisherigen Hebesatz allein zwölf Millionen Euro der Kreisumlag­e zahlen müssen.

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