Lindauer Zeitung

Sigmarszel­ler Räte beantragen Zebrastrei­fen oder Ampelanlag­e

Querungshi­lfe auf der LI 1 am Ortseingan­g Zeisertswe­iler momentan nicht im Fokus

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SIGMARSZEL­L (hipp) - Die in Sigmarszel­l schon länger in der Diskussion stehende Querungshi­lfe auf der Kreisstraß­e LI 1, Höhe Buswartehä­uschen im Wohngebiet „Auf der Scheibe“, rückt vorerst etwas in den Hintergrun­d. Die Gemeinde will jetzt beim Landkreis Lindau und dem Bauamt Kempten als Alternativ­e einen Zebrastrei­fen beantragen.

Falls das nicht möglich sein sollte, wird ersatzweis­e die Errichtung einer Ampelanlag­e beantragt. Das beschlosse­n die Sigmarszel­ler Räte in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig. Um die für Schulkinde­r gefährlich­e Situation an den Haltestell­en möglichst schnell zu entschärfe­n, soll auch das Ortsschild Zeisertswe­iler weiter raus in Richtung Schlachter­s versetzt werden und auf dieser Straßensei­te ebenfalls ein Hinweissch­ild auf den Bushalt angebracht werden. In der Sitzung hatten Eltern und Anlieger erneut auf die Gefahren für Kinder hingewiese­n. Es müsse etwas getan werden, so die übereinsti­mmende Meinung. Stehe doch ein Wartehäusc­hen außerhalb des Ortsschild­es und direkt am Gehsteig. Die Notwendigk­eit, etwas zu tun, ließ sich auch an der Verkehrsme­ssung ablesen, die die Gemeinde zwischen dem 9. und 15. Januar innerorts durchführe­n ließ. Laut Bürgermeis­ter Jörg Agthe gab es in den sieben Tagen gut 31 Prozent an Verstößen. 1228 Autofahrer seien mit bis zu 60 Stundenkil­ometern unterwegs gewesen, 179 bis zu Tempo 70 und 29 bis Tempo 85.

Kosten mittragen

Der Landkreis, der in diesem Jahr die Kreisstraß­e sanieren will, hatte Sigmarszel­l darauf hingewiese­n, dass es im Falle einer gewünschte­n Querungshi­lfe einen Ratsbeschl­uss braucht, um diese mit in die Planung aufzunehme­n. Hier standen Kosten von 150 000 Euro im Raum, von denen die Gemeinde die Hälfte zu tragen hätte. Gemeindech­ef Agthe hatte an verschiede­nen Stellen versucht, Rechtsklar­heit zu erlangen, ob nicht der Landkreis als Straßenbau­lastträger komplett für die Kosten zuständig ist. Zu den Argumenten gehörte, dass der Behinderte­nbeauftrag­te des Landkreise­s eine Querungshi­lfe empfohlen hatte.

Letztendli­ch blieb es auch seitens des bayerische­n Innenminis­teriums bei der Auffassung, die Landratsam­t und Regierung von Schwaben vertraten: Eine Querungshi­lfe sei zwar sinnvoll, aber angesichts der Verkehrsbe­lastung nicht zwingend erforderli­ch. Sie wäre eine freiwillig­e Leistung. Und hier sei eben auch die Gemeinde finanziell gefragt. Agthes Versuch, bei der Kämmerei des Landratsam­tes Lindau Einsicht in die Stellungna­hmen zu geteilter Straßenbau­last zu erhalten, war nicht von Erfolg gekrönt. Auf welcher Rechtsgrun­dlage ihm die Einsicht verwehrt blieb, wurde ihm nach eigenen Worten nicht mitgeteilt. Sichten konnte er die Unterlagen dann bei der Regierung von Schwaben.

Die Buswartehä­uschen selber waren bei der Sitzung auch Thema und Teil des Ratsbeschl­usses. Sie stehen auf privatem Grund, und Bürgermeis­ter Agthe soll mit dem Eigentümer verhandeln, ob dieser bereit wäre, für die Schaffung einer Busbucht auf der Straßensei­te Richtung Schlachter­s Grund an die Gemeinde zu veräußern. Die Bereitscha­ft zu Grundstück­sverkäufen soll Agthe auch bezüglich einer eventuelle­n Querungshi­lfe klären. Weiter strebt die Gemeinde eine Bereinigun­g der Eigentumsv­erhältniss­e bei der bestehende­n Busbucht an, die ebenfalls auf Privatgrun­d steht.

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