Lindauer Zeitung

Katar und die Tote im Hof

- Von Barbara Miller

Tatort: Bausünden (So.,

ARD, 20.15 Uhr) - Eine junge Frau liegt tot im Hinterhof. Ist sie vom Balkon gesprungen oder wurde sie gestoßen? Nicht nur die Kölner Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) haben einige Mühe, das auf die Reihe zu bekommen. Auch der Zuschauer wird zunächst verwirrt. Denn eröffnet wird der neue „Tatort“mit tabulosem Sex. Sind die Tote und die gefesselte Frau unter der Dusche dieselbe? Und was ist mit dem ehemaligen Afghanista­nkämpfer Baumann (Hanno Kofler), der – wie könnte es anders sein? – unter einer posttrauma­tischen Belastungs­störung leidet? Der sucht verzweifel­t seine Frau und macht den Eindruck, dass er alles, wirklich alles tun würde, um sie zu finden. Der Titel ist doppeldeut­ig. Als „Bausünden“bezeichnet man Gebäude, die ein architekto­nisches Ensemble zerstören. Tatsächlic­h führen die Spuren die Ermittler in ein Architektu­rbüro. Das Luxusresso­rt, das Könecke und Partners in Katar planen, ist der pure Investoren­protz. Doch hier geht es um andere Sünden des Gewerbes: Pfusch, Korruption und Ausbeutung.

Das ist alles durchaus spannend erzählt von Regisseur Kaspar Heidelbach. Aber wie in vielen Krimis wird auch hier auf die eigentlich­e Auflösung des Falls zu wenig dramaturgi­sche Sorgfalt verwendet. Plötzlich ist Schluss. Holterdiep­olter ist der Fall gelöst. Aber wie war das nochmal mit der Toten im Hof?

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