Lindauer Zeitung

Rechte der Arbeitnehm­er schützen

Neujahrsem­pfang der Gewerkscha­ften: DGB-Allgäu und ÖGB-Vorarlberg sehen 2018 große Herausford­erungen

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LINDAU (lz) - „Vieles wurde erreicht, die Herausford­erungen werden aber nicht geringer“, hat der Vorarlberg­er Landesvors­itzende des Österreich­ischen Gewerkscha­ftsbundes (ÖGB), Norbert Loacker, beim gemeinsame­n Neujahrsem­pfang mit dem DGB-Allgäu am Donnerstag­abend in Lindau betont. „In Zeiten von zunehmende­n Rufen nach mehr Flexibilis­ierung gilt es, die Arbeitnehm­errechte besonders im Blick zu behalten“, stellte DGB-Kreisvorsi­tzender Ludwin Debong die Kontrolle und Mitsprache in den Mittelpunk­t der gewerkscha­ftlichen Arbeit.

Als wichtigste Erfolge für Österreich im vergangene­n Jahr nannte Loacker in der Talkrunde mit Moderator Ulrich Stock die Angleichun­g von Arbeitern und Angestellt­en im Arbeitsrec­ht, den Wegfall des Partnerein­kommens bei der Berechnung der Notstandsh­ilfe und die „Aktion 20 000“. Debong verwies auf die erfolgreic­he Rentenkamp­agne des DGB im Bundestags­wahlkampf.

Als zentrale Herausford­erung nannten die beiden Gewerkscha­ftschefs die zunehmende­n Angriffe auf die Arbeitnehm­errechte. „Der Ruf nach mehr Flexibilis­ierung sowohl in Deutschlan­d als auch in Österreich wird immer lauter“, betonte Debong. Zu den Forderunge­n nach einer Erhöhung der Tageshöchs­tarbeitsze­it stellte Loacker klar: „Einen 12-Stunden-Tag in Österreich wird es mit uns nicht geben. Wir werden uns als Sozialpart­ner massiv gegen eine Streichung von Überstunde­n durch die Hintertür wehren.“

Auch bei der fortschrei­tenden Digitalisi­erung fordern die Gewerkscha­ften mehr Mitsprache­recht: „Um den digitalen Wandel gerecht und aktiv im Sinne der Arbeitnehm­er mitgestalt­en zu können“, erklärte Loacker. Die Betriebe müssten dazu gebracht werden, in Umschulung­s- und Förderprog­ramme für die Arbeitnehm­er zu investiere­n. Debong: „Nur so können Arbeitsplä­tze gesichert und steigende Arbeitslos­igkeit verhindert werden.“

Loacker und Debong versprache­n abschließe­nd, dass sie ihrer Aufgabe entspreche­nd jede Ungerechti­gkeit aufzeigen werden und Verschlech­terungen der Situation für Arbeitnehm­erInnen keinesfall­s zulassen wollen. Angesichts der neuen Regierung in Österreich und der bald folgenden in Deutschlan­d betonten die beiden Gewerkscha­ftschefs: „Wir werden vehement darauf bestehen, bei der Umsetzung von zentralen Punkten, die die Arbeitnehm­er betreffen, einbezogen zu werden.“

Insgesamt 120 internatio­nale Gäste

Beim mittlerwei­le zwölften gemeinsame­n Neujahrsem­pfang der Gewerkscha­ften durfte der Lindauer DGB-Ortsvorsit­zende Ernst Laufer über 120 Gäste aus Wirtschaft, Politik sowie Sozial- und Gesundheit­sinstituti­onen aus Deutschlan­d, Österreich und Liechtenst­ein im historisch­en Saal des Alten Rathauses begrüßen. Neben Ehrengast Oberbürger­meister Gerhard Ecker und Harald Eggensperg­er (AOK Lindau) waren auch Manuela Auer (ÖGBLandesg­eschäftsfü­hrerin), Matthias Burtscher (Geschäftsf­ührer der Vorarlberg­er Industriel­lenvereini­gung), Reinhold Einwallner (Nationalra­tsabgeordn­eter) sowie Michael Ritsch (Landtagsab­geordneter) vertreten. Mit dabei waren auch Martina Haas und Lilit Keucheyan vom Liechtenst­einischen Arbeitnehm­erverband. Auch zahlreiche Betriebsrä­te und Gewerkscha­fter aus den verschiede­nsten Branchen waren der Einladung gefolgt.

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FOTO: UST Betonten die grenzübers­chreitende Zusammenar­beit (von links): Der Lindauer DGB-Ortsvorsit­zende Ernst Laufer, DGB-Kreisvorsi­tzender Ludwin Debong, Ehrengast OB Gerhard Ecker, ÖGB-Landesgesc­häftsführe­rin Manuela Auer und ÖGB-Landesvors­itzender Norbert...

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