Dietmar Bauer leitet jetzt das Berufsschulzentrum
Der ehemalige „Vize“kehrt als Direktor der Berufs- und Oberschulen zurück nach Lindau
- Den Schreibtisch kennt er noch gut. Schließlich ist Dietmar Bauer bis Sommer 2015 „Vize“der Lindauer Berufsschule gewesen. Jetzt ist der 47-Jährige dorthin zurückgekehrt – als Nachfolger des bisherigen Schulleiters Bruno Fischer. Der Diplomhandelslehrer, der zuletzt das Berufsschulzentrum in Landsberg geleitet hat, freut sich auf die neue Herausforderung in Lindau. Das auch vor dem Hintergrund, dass der Landkreis derzeit das benachbarte Schülerheim erweitert und in zwei Jahren mit der Generalsanierung des Lindauer Berufsschulzentrums beginnen will.
„Es wird eine spannende Zeit.“Dietmar Bauer strahlt. Nach seiner Zeit im bayerischen Kultusministerium, wo er sich im Fachreferat für berufliche Schulen unter anderem um Lehrpläne und Prüfungen gekümmert hatte, war der gebürtige Unterfranke im Herbst 2007 nach Lindau gekommen. Hier unterrichtete er Wirtschaft und Sozialkunde, war nach der Pensionierung von Fridolin Altweck zunächst für die Organisation in der Fachoberschule zuständig und wurde dann Fischers Stellvertreter. Im Sommer 2015 verließ Bauer Lindau: Er übernahm die Leitung des Landsberger Berufsschulzentrums.
Das ist mit gut 2600 Schülern spürbar größer als die Lindauer Schule. Das vor allem deshalb, weil die dortige Fach- und Berufsoberschule von rund 800 jungen Leuten besucht wird: „Das Einzugsgebiet des beruflichen Schulzentrums in Landsberg ist einfach größer als hier, wo der Bodensee eine natürlich Grenze setzt“, stellt Bauer fest. Dass er sich dennoch für Fischers Nachfolge beworben hat, geschah vor einem einfachen Hintergrund: Der Pädagoge wohnt mit seiner Familie in Achberg und blieb dort auch nach seinem Wechsel nach Landsberg. Täglich pendelte er die rund 120 Kilometer zwischen Schule und Achberg. „Da bleiben mir jetzt locker zehn Stunden mehr Zeit in der Woche“, schmunzelt Bauer im Gespräch mit der LZ. Was natürlich seine beiden vier- und neunjährigen Kinder freut.
Investitionen als Vertrauensvorschuss
Doch nicht nur die private Seite bewog Bauer, seine Versetzung zurück an den Bodensee zu beantragen: „Die Lindauer Schule ist einfach toll.“Mit rund 90 Lehrkräften sind Berufsschule wie auch FOS und BOS nach seinen Worten ganz gut versorgt, wenn es auch im Bereich Metalltechnik noch weiteren Bedarf gebe. „Da habe ich schon Kontakte mit der Regierung von Schwaben aufgenommen“, sagt Bauer.
Ihm ist durchaus bewusst, wieso sich nur wenige junge Lehrkräfte in Richtung Bodensee bewerben: „Lindau ist halt Randlage.“Und die hätten die Studenten in München oder Nürnberg schlicht nicht im Blick. Dabei gebe es dort durchaus steigende Absolventenzahlen. Also wird sich der neue Lindauer Berufsschulleiter immer wieder in Richtung der großen Uni-Städte bewegen und den Standort Lindau bewerben. Studienseminare sieht Bauer als gute Möglichkeit, „den Fuß in die Tür zu bringen“.
Wichtig bei seinem Wechsel zurück nach Lindau sei aber auch „die gute Unterstützung der Schule durch den Landkreis“. Das beweise zum einen der Neubau, der gerade in der Nachbarschaft entsteht: Dass das Schülerwohnheim dort erweitert und saniert wird, sei für den Erhalt der vier Landessprengel in Lindau wichtig. Bauer kennt aber auch die Tücken und maroden Stellen im gut 30 Jahre alten Berufsschulzentrum selbst. So habe er in Landsberg erlebt, wie wichtig es für den Schulalltag sei, dass es für Berufsschule und Oberschule ein gemeinsames Lehrerteam gibt. Das sei in Lindau bisher räumlich nicht machbar. Auch die Situation, dass Oberschule und Berufsschule mit zwei separaten Eingängen sozusagen „Rücken an Rücken“arbeiten, könne verbessert werden. Und von der energetischen Seite her hält Bauer das Gebäude ohnehin für „ein großes Problem“.
So freut sich der neue Leiter des Lindauer Berufsschulzentrum, dass seine Arbeitsstätte voraussichtlich ab 2020 saniert und erneuert werden soll. Die Bauzeit dürfte zwar für den Schulalltag nicht einfach werden. Aber Bauer ist überzeugt: „Dass Landkreis und Kreisräte hier so viel investieren wollen, werte ich als Vertrauensvorschuss in die Arbeit der Schule.“Jene Arbeit, die Dietmar Bauer nun als Direktor von dem ihm so bekannten Schreibtisch aus organisieren und steuern wird.