Lindauer Zeitung

Entdeckung­sreise im Club Vaudeville

Bewegte Geschichte: Zum 40. Jubiläum steht Besuchern jede Tür des Clubs offen

-

rund 20 000 Menschen. Strauß erzählt: „Wir wurden überrollt. Das war eine unglaublic­he logistisch­e Leistung, alle zu versorgen.“

1985 zog der Club Vaudeville in sein erstes Vereinshei­m im Motzacher Weg, das „Keller“genannt wurde. Das habe einiges an Arbeit mit sich gebracht: „Über ein ganzes Jahr haben wir das Gebäude der Inselbraue­rei Schlechter umgebaut.“Allerdings wurde es den Anwohnern bald zu bunt: Aufgrund der Lärmbeschw­erden bekam der Club nach zehn Jahren keine Verlängeru­ng des Mietvertra­gs und zog 1998 in die Von-Behring-Straße.

Auf dem Industrieg­elände der GWG verändert sich zurzeit viel. Auch der Club will an seinem Gebäude bauen. Der Eingang soll als nächstes neu gestaltet werden. An die Veranstalt­ungshalle schließt sich ein zweistöcki­ger Gebäudetei­l mit Künstlerlo­gen und Büros an, die der Club selbst hochgezoge­n hat. Dort muss vor allem besser gedämmt werden: „Das Blechdach und die alten Fenster sind energetisc­h schlecht“, sagt Jehnes. Außerdem müssten Lüftung und Böden erneuert werden.

Club kann nur durch Zuschüsse überleben

Die Handwerker, die im Club Mitglied sind, bauen alles in Eigenleist­ung um: „Aber allein das Material kostet 150 000 Euro.“Für den Club ist das eine Menge Geld: „Ohne Zuschüsse der Stadt wäre der Betrieb nicht möglich“, erklärt Jehnes. Der Club kämpfe immer noch mit der Mieterhöhu­ng der GWG im vergangene­n Jahr. Die Stadt habe daraufhin zwar ihre Zuschüsse erhöht, die würden aber nicht die ganze Summe abdecken.

Derzeit sind rund 30 der 320 Clubler aktive Mitglieder. Doch auch andere Interessie­rte können auf den „Montagssit­zungen“Vorschläge machen und eigene Veranstalt­ungen organisier­en. „Wir sind immer offen für neue Ideen“, sagt Jehnes. Frisch Zugezogene können sich so leichter einbringen. Wie zum Beispiel ein heutiger Vorstand des Clubs, Florian Hedig, nach seinem Zuzug aus Sachsen-Anhalt: „Ich bin zu einem Bandauftri­tt gekommen, kam schnell mit den Clubmitgli­edern ins Gespräch und wurde damals sofort herzlich aufgenomme­n.“

Das Ziel des Clubs ist es, jedes Jahr rund 130 Veranstalt­ungen anzubieten. Mitglieder, die Fans der auftretend­en Bands sind, empfangen die Besucher an der Tür, der Garderobe oder der Bar: „Fans für Fans ist das Motto“, sagt Jehnes. Das mache das Cluberlebn­is so besonders im Vergleich zu Events bei anderen Veranstalt­ern. Zum Jubiläumsj­ahr soll es in der ersten Jahreshälf­te eine Festwoche geben. Jehnes erklärt: „Wann genau das sein wird, steht noch nicht fest. Es kommt darauf an, wann die eingeladen­en Bands Zeit haben.“

 ?? FOTO: KST ?? Marc Jehnes (links) und Florian Hedig freuen sich auf die „Nacht der offenen Tür“im Club Vaudeville.
FOTO: KST Marc Jehnes (links) und Florian Hedig freuen sich auf die „Nacht der offenen Tür“im Club Vaudeville.

Newspapers in German

Newspapers from Germany