Junge Schiedsrichter haben Spaß an ihrem Job
Simone Hofmann und Daniel Maier sind Unparteiische im Amateurfußball zwischen Alb und Bodensee
FRIEDRICHSHAFEN - Bereits seit geraumer Zeit pfeifen Simone Hofmann und Daniel Maier für die Schiedsrichtergruppe Friedrichshafen (SRG) Fußballspiele in der Region. Gelernt haben die beiden ihr Handwerk vor Jahren durch den Besuch des Neulingskurses im Bildungszentrum Parkschule Kressbronn. Sie können sich gut vorstellen, auch längerfristig ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit nachzugehen.
Gefunkt hat es bei der 18-jährigen Simone, als sie einem Hallenfußballturnier in der Region beiwohnte. „Das fand ich echt cool“, erinnert sich die angehende Studentin im Fachbereich „Fitness-Ökonomie“an die Anfänge. Schnell war für die Tettnangerin klar, dass sie den turnusgemäß angebotenen Neulingskurs der Schiedsrichtergruppe Friedrichshafen belegen wollte. 2013 war es soweit: Ohne große Probleme absolvierte Simone Hofmann den rund vierwöchigen Lehrgang in Kressbronn und unterzog sich im Frühjahr auch der körperlichen Eignungsprüfung erfolgreich.
Ihren ersten Härtetest hatte die damalige Jungschiedsrichterin, deren Heimatverein die SG Argental ist, bei einem E-Jugendspiel im Tettnanger Manzenbergstadion zu bestehen. Ihr Pate bei ihren ersten fünf Einsätzen war kein Geringerer als Karl-Hermann Pfaff vom TSV Eriskirch. Der ist über Jahre hinweg im Leitungsteam der Häfler Schiedsrichtergruppe aktiv gewesen und gab der 18-Jährigen laut eigenem Bekunden viele Tipps und Hilfestellung. Der Praxisschock sei nicht so groß gewesen, wie Simone Hofmann zuvor vermutete. Vor allem käme es darauf an, die richtigen und effektiven Laufwege auf dem Rasen zu finden.
Ihr nächstes Ziel geht sie ambitioniert an: „Ich hoffe, dass ich bald die Männer-Bezirksliga pfeifen darf“, so die Tettnangerin, die im Moment als Assistentin bis hinauf zur B-Juniorinnen-Bundesliga einsatzberechtigt ist und somit immer wieder etwa an der Seitenlinie bei Heimspielen des SV Alberweiler steht. Als Unparteiische mitten im Geschehen darf Simone Hofmann bis zur Frauen-Regionalliga Partien leiten.
Derzeit zählt die Häfler Schiedsrichtergruppe rund 90 aktive Mitglieder, früher seien es 160 gewesen, wie Nikolaus Stetter betont. Da seien junge Menschen, die Wochenende für Wochenende ihre persönlichen Interessen hinten anstellen und dafür sorgen, dass der Spielbetrieb in den unteren Amateurfußballligen bis hinab zur E-Jugend aufrechterhalten werden kann, willkommen.
Schulung und Training beim SC
Auch der 19-jährige Daniel Maier, der in der Fußballabteilung der TSG Ailingen groß geworden ist, hat seit Längerem Spaß, als Unparteiischer Saison für Saison auf Fußballplätzen unterwegs zu sein. „Fürs Pfeifen habe ich mich schon immer interessiert“, bekennt der Häfler, der sich – zusammen mit einem runden Dutzend anderer SRG-Mitglieder – so oft wie möglich zum wöchentlichen „Schiedsrichtertraining“auf dem Gelände des SC Friedrichshafen verabredet. Im SC-Vereinsheim finden auch die regelmäßigen SRG-Schulungen statt.
Neben einem kleinen Taschenund dem Fahrtkostengeld lockt das Schiedsrichter-Ehrenamt noch durch so manch andere Bonbons. Sehr attraktiv, nicht nur für jüngere Menschen, dürfte die Möglichkeit für Unparteiische sein, sich kostenlos die Profikicker bei Spielen der Fußball-Bundesliga anschauen zu können. Vor allem Mädchen und Frauen profitieren laut Nikolaus Stetter von guten Fördermöglichkeiten im Frauenkader.