Lindauer Zeitung

Berlin verpasst die Großchance zum Sieg

Dortmund zeigt beim 1:1 nur am Ende Klasse, Aubameyang soll bleiben

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BERLIN (dpa) - Der wechselwil­lige Pierre-Emerick Aubameyang wird für Borussia Dortmund auch sportlich zum Problem. Wie schon zum Rückrunden-Auftakt, als der Torjäger suspendier­t war, kam der BVB im Freitagabe­ndspiel der Fußball-Bundesliga beim 1:1 (0:0) bei Hertha BSC nicht über ein Remis hinaus. Das erneute Fehlen von Aubameyang, der zu Hause in Dortmund trainieren musste, raubte dem Team von Trainer Peter Stöger lange Zeit seine Stärken. Davie Selke brachte die Berliner nach 46 Minuten in Führung. Für die dann anrennende­n Dortmunder reichte es vor 65 893 Zuschauern durch Shinji Kagawa (71.) nur noch zum Ausgleich. Damit droht der Borussia am Wochenende das Abrutschen aus den Champions-League-Rängen.

„In der zweiten Halbzeit haben wir einen Gang zugelegt und hätten das Spiel gewinnen müssen“, sagte BVBVerteid­iger Ömer Toprak. Die Berliner blieben zum vierten Mal nacheinand­er im eigenen Stadion gegen die Dortmunder unbesiegt. Mit nun 25 Punkten ist die Hertha weiter Tabellenel­fter. „Du musst das zweite Tor machen. Wir sind aber trotzdem zufrieden mit dem Punkt“, sagte Hertha-Coach Pal Dardai.

Dortmund verzichtet­e wie bei der Nullnummer gegen Wolfsburg in der Vorwoche auf seinen besten Torschütze­n Aubameyang, weil der Gabuner nach Ansicht der sportliche­n Leitung derzeit nicht mit dem Kopf bei der Sache ist. Ein Abschied des Angreifers, an dem der FC Arsenal interessie­rt sein soll, sei aber noch nicht beschlosse­n, versichert­e BVB-Sportdirek­tor Michael Zorc. „Wir planen weiter mit Aubameyang. Wir haben derzeit nichts auf dem Tisch, kein Angebot, da ist viel Luft dabei“, sagte Zorc dem TV-Sender Eurosport vor Anpfiff und ergänzte: „Es gibt einen Weg zurück in die Mannschaft, dazu gehört Profession­alität.“

Für Aubameyang, für den der BVB 70 Millionen Euro fordert, stand Weltmeiste­r André Schürrle erstmals nach zwei Monaten wieder in der Startelf, zudem schickte Coach Stöger erneut den 17 Jahre alten Jordan Sancho von Beginn an aufs Feld. Die erste Dortmunder Chance hatte indes Kagawa per Kopf (14.). Die Gäste konnten ihre Offensivqu­alitäten jedoch lange Zeit nicht beweisen, auch weil die Gastgeber aggressiv störten.

Die Hertha hatte in der ersten Halbzeit die besseren Chancen und schlug unmittelba­r nach der Pause zu. Nach schönem Doppelpass mit Ondrej Duda flankte Lazaro präzise auf Selke, der direkt einschoss. BVB-Abwehrchef Sokratis war zu weit weg und konnte nicht mehr entscheide­nd stören.

Dudas Fehler entscheide­n

Umgehend erhöhten die Dortmunder ihre Bemühungen, die Hertha zog sich weit zurück. Christian Pulisic scheiterte nach feiner Einzelleis­tung am Berliner Ersatztorw­art Thomas Kraft (56.), der kurzfristi­g den am Oberschenk­el verletzten Rune Jarstein ersetzte. Kurz darauf traf Kagawa den Ball freistehen­d vor dem Tor nicht richtig (59.).

Die Gastgeber setzten nun auf Nadelstich­e. In der 63. Minute jubelten die Berliner erneut, doch Duda hatte einen Schuss von Salomon Kalou aus Abseitspos­ition über die Linie bugsiert, obwohl der Ball vermutlich auch so ins Tor getrudelt wäre.

Diese Tölpelei wurde wenig später durch Kagawa bestraft, der nach fatalem Ballverlus­t von Duda und Flanke des quirligen Sancho frei aus kurzer Distanz zum Ausgleich einköpfen konnte. Sancho (81.), Jeremy Toljan (84.) und Alexander Isak (86.) verpassten in der Schlusspha­se den möglichen BVB-Siegtreffe­r.

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FOTO: IMAGO Nur phasenweis­e war Dortmund obenauf – wie Andre Schürrle im Duell mit Fabian Lustenberg­er.

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