Nobel-Vorstand Turner wirbt für ein weiteres Hotel
LINDAU (dik) - Es gibt zu wenige Hotelbetten in Lindau, es gibt sehr wohl Tagungen im Sommer, und es kann Verzögerungen beim Bau geben, die niemand verhindern kann – Nikolaus Turner, Vorstandsmitglied von Kuratorium und Stiftung der Nobelpreisträgertagungen, hat zu Beginn der Nobelpreis-Matinee am Sonntag ein paar Dinge klargestellt.
Turner wunderte sich über die nicht nur im Wahlkampf zu hörende Aussage, dass es im Sommer keine großen Tagungen gebe. Allein die Nobelpreisträgertagung, die jedes Jahr im Juni/Juli und alle drei Jahre zusätzlich im August stattfindet, sei ein Gegenbeispiel, es gebe noch andere. „Die Inselhalle sollte auch im Sommer belegbar werden“, sagte Turner und sprach sich damit für den Bau zusätzlicher Hotels aus.
Weil für die Nobelpreisträgertagungen die Zahl der Hotelbetten in Lindau nicht reiche, müsse man Unbekannte miteinander in Doppelzimmer stecken. Was bei einer Tagung mit jungen Menschen noch möglich sei, sei für viele andere Konferenzen aber ausgeschlossen. Und Ferienwohnungen seien problematisch, weil man als Veranstalter für Frühstück und Ähnliches sorgen müsse, zum Einkaufen und Selbstversorgen habe ein Tagungsgast nämlich keine Zeit.
Ursprünglich sei auch das Programm mit Gastfamilien der Not geschuldet gewesen, dass es zu wenige Hotelzimmer gab. Inzwischen sei das aber weitaus mehr, denn die Lindauer Familien sind eine Art Botschaft der Region in die Welt hinaus.
Turner sprach außerdem über den Wissenspfad, dessen zweiter Teil – ein Steg im Kleinen See – wohl erst später fertig wird als gedacht. Turner erklärte das mit dem in diesem Winter ungewöhnlich hohen Pegelstand im See, der schlicht das einfahren des Bauschiffes in den Kleinen See unter der Seebrücke durch unmöglich gemacht habe. „Das ist ein Beispiel dafür, dass man nicht alle Dinge im Griff hat.“
Mit OB Gerhard Ecker freute sich Turner, dass die Nobelpreisträgertagung über den Wissenspfad dauerhaft für Lindauer und Gäste sichtbar ist.