Nur eine Frage des Preises
Aubameyang provoziert weiter seinen BVB-Abschied
DORTMUND (SID) - Nach dem erneuten Ärger um den wechselwilligen Starstürmer Pierre-Emerick Aubameyang könnte nun alles ganz schnell gehen. Wie die „Bild“berichtet, weilten Arsenal-Boss Ivan Gazidis und der erst kürzlich vom BVB zu den Gunners gewechselte Chefscout Sven Mislintat zu weiteren Verhandlungen in Dortmund. Das erste Angebot des FC Arsenal soll bei 50 Millionen Euro gelegen haben, der BVB fordert dagegen rund 70 Millionen.
Zuvor hatte Aubameyang mit einem Ausflug in die Soccerhalle provoziert, als sich sein BVB zeitgleich zum hart erkämpften 1:1 (0:0) bei Hertha BSC mühte. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bestätigte ebenfalls, dass Arsenal wegen eines Wechsels Kontakt aufgenommen habe. Der Premier-League-Club will den wechselwilligen BundesligaTorschützenkönig (Vertrag bis 2021) offensichtlich noch im Winter verpflichten. Und Aubameyang legt alles daran, dass es dazu kommt. Nun veröffentlichte die „Sun“Zitate des Gabuners, in denen er über Arsenal und dessen Teammanager Arsene Wenger schwärmt. „Spieler in meinem Alter haben ihre Teenager-Jahre damit verbracht, das beeindruckende Team, das Herr Wenger zusammengestellt hat, und die Erfolge zu bewundern“, so der 28-Jährige. Arsenal sei auch heute noch „ein großer Club“.
Berichte über die angebotene Ablöse von 50 Millionen Euro – womöglich mit Arsenal-Stürmer Oliver Giroud als Zugabe – nannte Watzke jedoch „Spekulation“, es sei „in dem ersten Kontakt nicht um Geld“gegangen. Beim gestrigen Treffen könnte dies bereits anders ausgesehen haben. Und so dürfte es vor allem taktische Gründe gehabt haben, dass Sportdirektor Michael Zorc sagte: „Wir planen weiter mit PierreEmerick Aubameyang. Es gibt einen Weg zurück in die Mannschaft.“
Doch auch im Team kippt die Stimmung. „Es schafft Unruhe, es schafft Kopfschütteln“, sagte Andre Schürrle: „Es ist nicht einfach, das auszublenden und sich auf Fußball zu konzentrieren, weil es abseits des Platzes nur dieses eine Thema gibt.“
Nachdem Aubameyang kurz vor Rückrundenstart eine Teamsitzung geschwänzt und dafür aus dem Kader geflogen war, provozierte er nun mit seinem Kick in einer Halle, während sein Team in Berlin sieglos blieb. Fotos zeigten ein pikantes Detail: Der Torjäger trug dabei das Trikot seines früheren Mitspielers Ousmane Dembele, der sich im Sommer erfolgreich zu seinem Traumclub FC Barcelona streikte. Trainer Peter Stöger wollte die Aktion nicht zu hoch hängen: „Ein Großteil der Spieler würde das zu dem Zeitpunkt nicht machen. Aber er ist eben kein Typ wie jeder andere, das macht ihn neben seiner Qualität ja auch so spannend für die Öffentlichkeit.“
Während Schürrle in Berlin mit der Aubameyang-Rolle überfordert war, glänzte der erst 17 Jahre alte Offensivspieler Jadon Sancho mit einer brillanten Technik und der Vorlage zum Ausgleichstreffer von Shinji Kagawa (71.). Sanchos Spielweise, sagte Stöger, habe „ein bisschen was von Zirkus“. Für den war in Dortmund bislang Aubameyang zuständig.