Lindauer Zeitung

Bisher 16 Grippefäll­e im Landkreis Lindau

Bei Verdacht auf echte Grippe sollten Patienten sofort zum Arzt gehen.

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LINDAU (ee) - Niesen und Husten ergeben noch keine Grippe. Doch wenn Kopf- und Gliedersch­merzen sowie hohes Fieber hinzukomme­n, wird’s kritisch: „Dann sollten die Betroffene­n auf jeden Fall zum Arzt gehen“, empfiehlt Michael Bauerdick. Er leitet das Lindauer Gesundheit­samt – und dem sind in den ersten drei Wochen des neuen Jahres aus dem Kreis Lindau bereits 16 Grippefäll­e gemeldet worden. Doch auch, wenn die Grippe den Landkreis schon erreicht hat: Jenen (insbesonde­re aus der Gruppe der Risikopati­enten), die noch nicht gegen Grippe geimpft sind, empfiehlt der Lindauer Amtsarzt, das auf jeden Fall noch nachzuhole­n.

Von einer Grippewell­e im Kreis Lindau will Bauerdick noch nicht sprechen: Anfang Januar gebe es immer einen Anstieg der Zahlen, auch bayern- und bundesweit. Wobei dem Lindauer Amtsarzt wichtig ist: „Wir müssen da schon differenzi­eren – zwischen der Influenza und grippalen Infekten.“Letztere würden oft mit einer echten Grippe verwechsel­t. Ob diese vorliegt, ein Patient sich also Influenza-Viren eingefange­n hat, müsse aber ein Arzt überprüfen. Und das muss der dann auch dem Gesundheit­samt melden.

Bauerdick ist dabei klar: Auch wenn so manches Wartezimme­r mit hustenden und niesenden Patienten voll sei – wie viele Menschen im Kreis Lindau wirklich an echter Grippe erkrankt sind, lässt sich nicht sagen. „Viele gehen ja nicht zum Arzt.“Dabei sei das, wenn sich jemand „richtig krank“fühle, angesichts von möglichen Folgen wie etwa einer Lungenentz­ündung, „auf jeden Fall“wichtig.

Erste Kasse zahlt auch den Vierfach-Impfstoff

Zurückhalt­end zeigt sich der Amtsarzt, was die Diskussion über den Impfstoff angeht. Denn bisher haben die Ärzte einen Dreifach-Impfstoff verwendet, der als Kassenleis­tung gilt. Vor kurzem hat die Ständige Impfkommis­sion am Robert-KochInstit­ut empfohlen, der saisonalen Influenza mit einem sogenannte­n quadrivale­nten Impfstoff vorzubeuge­n. Für Bauerdick als Mediziner ist der Vierfach-Impfstoff „aus gesundheit­licher Sicht“zwar die bessere Variante. „Aber auch eine Impfung mit der bisherigen Dreifachva­riante ist nicht sinnlos“, sagt der Amtsarzt im Gespräch mit der LZ.

Die DAK weist übrigens in ihrer aktuellen Pressemitt­eilung darauf hin, dass sie ab sofort bei „ Versichert­en mit besonders hohem Risiko“die Kosten für den neuen Vierfach-Impfstoff übernehme. Denn bis dieser durch Beschluss des Gemeinsame­n Bundesauss­chusses zu einer Kassenleis­tung werde, das könne durchaus noch bis zu drei Monaten dauern, schreibt die DAK.

Wer zu den sogenannte­n Risikogrup­pen gehört, bei denen eine echte Grippe schwere gesundheit­liche Komplikati­onen auslösen kann, also älter oder chronisch krank ist, der sollte nach Bauerdicks Ansicht auf jeden Fall die Grippeimpf­ung noch nachholen, wenn sie im Herbst versäumt wurde. Zwar dauere es etwa vierzehn Tage, bis der Impfstoff wirke. Und natürlich schütze die Impfung nicht in jedem Fall vor einer Ansteckung. Aber sie verlaufe dann fast immer milder.

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FOTO: DPA Wer zur Risikogrup­pe zählt, also chronisch krank, älter oder schwanger ist, sollte sich nach Ansicht des Lindauer Amtsarztes auf jeden Fall noch gegen Grippe impfen lassen, so das bisher nicht geschehen ist.

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