Lindauer Zeitung

Surreale Bilder voller Rätsel

Am Sonntag, 28. Januar, eröffnet Wolfgang Neumann seine Ausstellun­g „true de force“

- Von Helmut Voith

TETTNANG – Und wieder haben mit dem in Waiblingen und Stuttgart lebenden Wolfgang Neumann farbenfroh­e Gemälde in der Tettnanger Galerie im Schlosspar­k Einzug gehalten. Sie ähneln in ihrer Farbigkeit den Werken von Robert Matthes und ein wenig auch denen der aus Tettnang stammenden Karin Brosa. Die drei Künstler haben unter anderen auch an der Kunstakade­mie Stuttgart studiert und zeigen eine innere Verwandtsc­haft.

Neumanns Schwerpunk­t liegt auf Malerei, Zeichnung und Druckgrafi­k, daneben arbeitet er auch mit Videoarbei­ten, Installati­onen und Kleinplast­iken, in Tettnang zeigt er ausschließ­lich Malerei. Er arbeitet gegenständ­lich, doch die Kompositio­nen weisen ins Groteske, Absurde, in den Surrealism­us. Wolfgang Neumann malt, salopp gesagt, mit schnellem Pinsel und lässt die Bilder dann reifen.

Die Details haben an Gewicht verloren. Auch bei ihm drängen die Assoziatio­nen aus dem Inneren an die Oberfläche. Manche Figuren erinnern stilistisc­h an Werbeplaka­te, lebendig im Augenblick festgehalt­en. Spannend ist es, sich auf die Suche nach all den Elementen zu machen, die auf einem Bild zusammenfi­nden, Motive aus der Kunstgesch­ichte wie aus den Medien oder der eigenen Umgebung. Köstlich, wie zwei Kinder vor großen Scheiben stehen und ins Dunkel schauen – oder sind es Schieferta­feln, auf die sie ein Gesicht malen? So sicher kann man sich da nie sein, trotz erkennbare­r Elemente sind die Bilder voller Rätsel, die Figuren hybrid.

Signiert hat der Künstler keines seiner Bilder, warum, das ist eines der vielen Rätsel, die er aufwirft. „Das Ideale, Vollendete und Perfekte ist mir suspekt“, hat er in einem Gespräch gesagt. Eine Kunst, die nicht schön sein will, sondern aufrütteln.

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FOTO: HELMUT VOITH Aus der Ausstellun­g „true de force“von Wolfgang Neumann, die am Sonntag in der Städt. Galerie eröffnet wird.

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