Räte stimmen gegen Grillstellen am Ufer
Vorschlag sieht vor, am alten Gemeindebad zwei Möglichkeiten einzurichten
KRESSBRONN (bb) - Knapp hat der Kressbronner Rat den Vorschlag der Gemeindeverwaltung abgelehnt, zwei legale Grillstellen am Kressbronner Ufer einzurichten. Mit zehn zu acht Stimmen sprachen sich die Räte dagegen aus – zum einen, weil der Standort am alten Gemeindebad (Künstlereck) durch die fehlende Infrastruktur ungeeignet sei, zum anderen, weil dann verstärkte Kontrollen notwendig wären.
Anders als andere Gemeinden, die an den Bodensee angrenzen, bietet Kressbronn keine Möglichkeit, um auf legalem Wege am Seeufer grillen zu können. Einzig an der Argen ist eine legale Grillstelle vorhanden. Obwohl dies bisher einerseits wegen der Umweltschutzverordnung der Gemeinde und den ausgewiesenen Landschaftsschutzgebieten nicht möglich sei, werde dennoch unkontrolliert am Seeufer gegrillt, erläuterte Bürgermeister Daniel Enzensperger seinen Vorschlag, zwei legale Grillstellen am alten Gemeindebad einzurichten. Dadurch sei es möglich, das Grillen am See besser zu kontrollieren.
Bündnis 90/Grüne und die GUBB hatten zuvor einen Antrag gestellt, den Tagesordnungspunkt zu vertagen, „da die Sitzungsvorlage unzureichend ist und der bekannten Problematik vor Ort nicht gerecht wird. Zudem lässt sich aus unserer Sicht kein Zusammenhang zwischen der Minimierung eines vermeintlichen Gefahrenpotenzials und besserer kommunaler Kontrolle und Überwachung durch die Einrichtung von festen Grillstellen herstellen, wie es die heutige Sitzungsvorlage suggeriert“, so Grünen-Gemeinderätin Silvia Queri. Zwar wurde der Antrag abgelehnt, doch letztendlich stimmte das Gremium den Grünen in einigen Punkten zu.
Vor allem der Standort erntete viel Kritik – schon jetzt gebe es Beschwerden der Anwohner zu Ruhestörungen während der Sommermonate, weil dort zu lange gefeiert würde. „Wir halten das für keine gute Sache – das ist da hinten ein verstecktes Eck, da kann viel passieren“, fasste Stefan Fehringer die Meinung der BWV zusammen.
Thomas Biggel (CDU) fand den Vorschlag „eine gute Sache, das hab ich als Jugendlicher auch schon gemacht“. Allerdings seien Kontrollgänge wichtig, damit die Ruhezeiten eingehalten würden.
Letztendlich befürworteten nur CDU und Roland Rösch (SPD) den Vorschlag, sodass es weiterhin keine legale Grillstelle am Kressbronner Ufer geben wird.