Lindauer Zeitung

Maierhöfen stuft Straße zum Haus Hohenegg ab

Den Beschluss gab es bereits 1985, wurde aber nie vollzogen – Was der Verkauf des Gebäudes damit zu tun hat

- Von Olaf Winkler

MAIERHÖFEN - Der Gemeindera­t Maierhöfen hat einstimmig beschlosse­n, einen 750 Meter langen Teil einer bisherigen Gemeindeve­rbindungss­traße künftig als öffentlich­en Feld- und Waldweg einzustufe­n. Das hat Konsequenz­en für die Anlieger, denn sie sind künftig für den Unterhalt des Weges zuständig. Besondere Bedeutung hat der Weg allerdings für einen Anlieger, der gar nicht in Maierhöfen wohnt: Die Strecke führt zum Haus Hohenegg. Das Gebäude war bis 2017 im Besitz des Landkreise­s Ravensburg. Zuletzt hat es die Duale Hochschule genutzt. Viele Jahre war es aber auch ein Ferienheim. Seit vergangene­m Jahr gehört es einem privaten Investor.

1963 hat der Gemeindera­t Maierhöfen den insgesamt knapp 1,3 Kilometer langen Weg als Gemeindeve­rbindungss­traße gewidmet. Er führt von Riedholz zum Iberg-Skilift und erschließt auf den ersten rund 500 Metern auch einige Anwesen. In diesem Bereich ist die Straße asphaltier­t. Allerdings stimmen Straßenver­lauf und der offizielle eingetrage­ne Verlauf nicht überein. Das will die Gemeinde bei der anstehende­n Flurberein­igung korrigiere­n. Für den Gemeindera­t stand außer Frage, dass dieses Teilstück auch weiterhin eine Gemeindeve­rbindungss­traße sein soll. Allerdings endet nach jetzigem Beschluss die Straße am Iberg-Lift.

Bürgermeis­ter: Abstufung wurde nie rechtskräf­tig

Der folgende Bereich ist ohnehin nicht ausgebaut – was aus Sicht von Bürgermeis­ter Martin Schwarz eine Grundvorau­ssetzung für eine Gemeindeve­rbindungss­traße ist. Deshalb hat der Gemeindera­t bereits im Jahr 1985 eine Abstufung beschlosse­n. Doch gab es damals Einwände von zwei Anliegern, die der Gemeindera­t nie mehr behandelt hat. „Die geplante Abstufung wurde somit nie rechtskräf­tig“, stellte der Bürgermeis­ter fest. In den Folgejahre­n hat der Landkreis Ravensburg als Eigentümer des Haus Hohenegges den Weg unterhalte­n.

Er führt über rund 1150 Meter vom Iberg-Skilift zum 2017 an einen privaten Investor verkauften Haus Hohenegg. Die letzten 400 Meter befinden sich auf Grünenbach­er Gemarkung. Und dort ist der Weg schon seit Jahren als öffentlich­er Feld- und Waldweg eingestuft.

Vor dem Beschluss zur Herabstufu­ng wollte Winfried Holzer die Frage des Wege-Unterhalts klären. Doch das war aus Sicht des Bürgermeis­ters nicht die richtige Vorgehensw­eise. Das Gremium habe die Straße entspreche­nd ihrer Bedeutung und ihres Zustandes einzustufe­n – und da komme nur eine Herabstufu­ng zum Weg in Betracht. Dem folgten die Ratsmitgli­eder. Vor der offizielle­n Abstufung will die Gemeinde den Weg allerdings noch herrichten. Durch Regen- und Schmelzwas­ser hat er zuletzt sehr gelitten und ist aktuell auch gesperrt.

Anlieger müssen sich wegen des Unterhalts einigen

In der Folge müssen sich die Anlieger nun hinsichtli­ch des Unterhalts einigen. Die Gemeinde wolle hier gerne vermitteln, so Bürgermeis­ter Schwarz. Allerdings habe der neue Besitzer von Haus Hohenegg bereits signalisie­rt, dass er sich für den auf Maierhöfen­er Flur liegenden Teil der Strecke nicht verantwort­lich fühlt. Gleichwohl: Es ist die einzige befahrbare Erschließu­ng für das Gebäude.

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FOTO: OLAF WINKLER Ab dem Iberg-Skilift ist der Weg nach Hohenegg nicht asphaltier­t und künftig als öffentlich­er Feld- und Waldweg ausgewiese­n.

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