GTL will Straßen instand setzen
Werkausschuss befasst sich Dienstag mit dem Bauprogramm
LINDAU - Das Geld reicht auch in diesem Jahr nicht, so dass die Gartenund Tiefbaubetriebe nicht alle Instandsetzungsarbeiten in Auftrag geben können, die eigentlich notwendig wären. Darauf weist Fachbereichsleiter Pius Hummler in der Sitzungsvorlage für den GTL-Werkausschuss hin. Deshalb könne er nur die nötigsten Maßnahmen planen. Einen hohen Betrag brauche er für die Beseitigung der Frostschäden.
Wer glaubt, dass dieser Winter den Lindauer Straßen gut tut, dem erklärt Hummler, dass der Wechsel der Temperaturen über und unter null Grad viel schlimmer sei als Dauerfrost. Der Wechsel zwischen Frostund Tauwetter bricht Straßen auf, so dass nicht nur Beläge Risse bekommen, sondern auch Untergründe aufweichen. Das vergrößert den Aufwand beim Straßenbau. Damit die Schäden nicht noch größer werden, müssen die GTL sich vorrangig um betroffene Straßen kümmern.
Welche das sind, das sehen die Fachleute der GTL erst im Frühjahr, wenn endgültig kein Frost mehr zu befürchten ist. Heuer wird dann sowieso eine Fachfirma die Lindauer Straßen befahren und filmen. Das gehört zum Straßenzustandskataster, das der GTL einen genauen Überblick über den Zustand aller Straßen im Stadtgebiet verschaffen soll. Hummler verspricht sich davon einen gezielten Einsatz des zur Verfügung stehenden Geldes. Denn so kann er einigermaßen sicher sein, dass er nichts übersieht.
Wenn der umfassende Zustandsbericht vorliegt, kann der GTL besser als bisher sagen, welche Straßen instandzusetzen sind, wo größere Sanierungen anstehen oder wo sogar ein kompletter Ausbau nötig wird. Diese Ausbauten sind unter den Bürgern stark umstritten, weil die Stadt sie an den Kosten beteiligen kann.
Straßenausbauten 2020
Wegen der langen Planungs- und Genehmigungsphasen stehen die nächsten Ausbauten in Lindau erst wieder im Jahr 2020 an. Das passt insofern gut, als bis dahin auch die Rechtslage klar sein dürfte. Denn bekanntlich sammeln Bürger auf Initiative der Freien Wähler in ganz Bayern Unterschriften zur Abschaffung der Straßenausbaubeiträge. Wegen der nahen Landtagswahlen hat auch die CSU bereits angekündigt, sie werde die Beiträge abschaffen. Unklar ist derzeit, wer dann den Anteil trägt, den bisher die Bürger übernommen haben. Weil Lindau bis vor einigen Jahren keine Ausbaubeiträge verlangt hatte, hat die Stadt über viele Jahre kaum in Straßen investiert. Auch das ist ein Grund dafür, dass Rad- und Autofahrer sich an vielen Orten über Schlaglöcher beklagen.
Die öffentliche Sitzung des GTLWerkausschusses im Alten Rathaus am Mittwoch, 7. Februar, beginnt um 18.10 Uhr.