Stadtrat entscheidet erst im Frühjahr über den Bever-Platz
Eigentliches Verfahren beginnt erst nach im März geplanten Workshop der Stadträte
LINDAU (dik) - Nicht jetzt, sondern erst nach einem Workshop der Stadträte im Frühjahr wird die Stadt die Suche nach Investoren für ein Hotel mit öffentlicher Tiefgarage am Karl-Bever-Platz öffentlich ausschreiben. Das stellte Lindaus Chefstadtplaner Christian Herrling im Stadtrat klar.
Die Vorlage für die Sitzung war unklar, deshalb erläuterte Herrling den Verfahrensstand. Bisher seien noch einige Dinge unklar, erst danach soll es den Workshop der Stadträte geben. Herrling geht davon aus, dass die Räte im März über das Projekt sprechen werden. Dann sollen sie auch Rahmenbedingungen festlegen. Denn im Entwurf des Ausschreibungstextes nennt die Stadt bisher zwar 120 Hotelzimmer, spricht aber nicht von der Zahl der zu bauenden Parkplätze.
Das hatte im Vorfeld der Sitzung viele Stadträte irritiert. Katrin Dorfmüller (SPD) will im Ausschreibungstext ebenso ausdrücklich eine Stellplatzahl nennen wie Oliver Eschbaumer (BU), Günther Brombeiß (FB) und Ulrich Jöckel (FDP). Eschbaumer besteht auf der Zahl 700, die der Stadtrat bereits beschlossen hat. Brombeiß will möglichst auch festlegen, dass es in der Tiefgarage weiterhin Dauerkarten geben soll, damit Mitarbeiter der Betriebe auf der Insel einigermaßen kostengünstig parken können. „In einer Ausschreibung musst du ganz genau fixieren, was du willst“, ergänzte Jöckel, der deshalb neben der Tiefgarage von den Investoren auch eine Idee für ein Parkdeck sehen will.
Brombeiß fordert von der Verwaltung zudem möglichst schnell Pläne für eine Zwischenlösung zur Gartenschau. Denn so schnell werde das weder mit dem Hotel noch mit einem eigenen Parkdeck der Stadt am Beverplatz klappen: „Einen Bürgerentscheid wird es in Lindau zu diesem Thema mit Sicherheit geben.“
Thomas Hummler (CSU) ärgert sich darüber, dass Oliver Eschbaumer im OB-Wahlkampf den Eindruck erweckt habe, der Investor stehe schon fest. „Eine solche Äußerung halte ich für sehr, sehr gefährlich.“Denn in einer offenen Ausschreibung lege die Stadt die Bedingungen nach ihren Bedürfnissen fest. Alles andere sei „erstunken und erlogen“.
Roland Freiberg (BU) fordert bis zu dem Workshop eine Fortschreibung der Hotelbedarfsanalyse. Denn seit dessen Fertigstellung seien bereits 280 Hotelbetten in Lindau neu geschaffen worden. Das sei bereits passiert, erwiderte Angelika Rundel (SPD), die sich dabei auf LTK-Geschäftsführer Carsten Holz berief. Der werde das im Workshop vorstellen.