Lindauer Zeitung

Handwerksk­ammer Ulm will die Abwanderun­g von Fachkräfte­n aufhalten

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ULM (mö) - Mit einer eigenen Personalbe­ratung will die Handwerksk­ammer Ulm dem Fachkräfte­mangel begegnen: Am 1. April nimmt ein Personalbe­rater seine Arbeit auf, um Firmenchef­s, Führungskr­äfte im Handwerk und Fachkräfte zu beraten. Das Ziel: „Wir wollen unsere Mitarbeite­r viel stärker als bisher an die Betriebe binden“, sagt Tobias Mehlich, Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer.

Die Entwicklun­g ist dramatisch: „Das Handwerk kann fast zwei Drittel der im Handwerk ausgebilde­ten Fachkräfte nicht halten“, begründet Kammerpräs­ident Joachim Krimmer, „zentrales Thema der Handwerksb­etriebe ist die Bindung von Mitarbeite­rn“. Viel zu oft kündigen Handwerker kurz nach Ausbildung­sende. Besserer Verdienst in der Industrie, geregelte Arbeitszei­ten oder die Chance auf Weiterbild­ung seien häufig genannte Gründe. Vor allem aber sei das oftmals schlechte Verhältnis zum direkten Vorgesetzt­en, zum Firmeninha­ber oder zu den Kollegen ausschlagg­ebend für eine Kündigung. Der sprichwört­lich raue Ton auf Baustellen und in Betrieben passe nicht mehr ins Jahr 2018. Hier will die Handwerksk­ammer ansetzen und mit dem Personalbe­rater vor allem die Personalfü­hrung verbessern. Hauptgesch­äftsführer Mehlich will die strategisc­he Personalen­twicklung thematisie­ren: „Die Motivation der Mitarbeite­r, die Methoden der Personalfü­hrung und die Kommunikat­ion mit Mitarbeite­rn stehen dabei im Vordergrun­d.“Handwerksb­etriebe müssten sich viel stärker als „Arbeitgebe­rmarke“in den Köpfen ihrer Mitarbeite­r und potenziell­er Bewerber etablieren. Mehlich sieht die Personalbe­ratung als eine der wichtigste­n Aufgaben der Kammer an: Schon bald, so glaubt er, seien vier Personalbe­rater im Einsatz.

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FOTO: HWK ULM Tobias Mehlich

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