Ziel ist der faire Handel von Schnittblumen
Agenda 2030 macht zum Valentinstag auf Missstände im Blumenwelthandel aufmerksam
LINDAU - Nach einem wachsenden Verständnis gehört dem Valentinstag das Verdienst, sich gegenseitig durch die Blume Zuneigung, Achtung und Liebe zu versprechen. Das Rennen um die Gunst der Blumenkäufer wird auch dieses Jahr wieder die Rose gewinnen. Unbekannt ist hingegen meistens, unter welchen Umständen sie aufwuchs, wer sie pflegte, welche Hände sie schnitten und welche Menschen sie sorgsam verpackten, damit sie die Flugreisen über Kontinente überstehen. Denn alle Schnittblumen-Züchtungen, also auch die Rosen, haben in der Regel eine halbe Weltreise hinter sich, bevor sie über hiesige Ladentische gereicht werden. Die Arbeiter in den Plantagen sind meist Frauen. Sie müssen in Äthiopien und Kolumbien, in Ecuador, in Kenia oder in Simbabwe mit dieser Anstellung ihre Familien ernähren. Das sind oft Länder, in denen Arbeitsrechte und Arbeitsschutz rar sind. Die Plantagen sind groß und auch sehr unterschiedlich in ihrer sozialen Ausrichtung. Deswegen gibt es noch immer den traurigen Tatbestand, dass nicht wenige der Plantagen übersehen haben, dass Menschen keine Maschinen sind, die ungeschützt Spritzmittel vertragen, die nie krank werden, keinen Schlaf benötigen und daher pausenlos arbeiten können. Sie haben offensichtlich wenig darüber nachgedacht, dass deren Kinder ausreichende Ernährung und Schulbildung benötigen, um schließlich selbst auf eigenen Füßen zu stehen. Andere Plantagen, die es sich zum Ziel gesetzt haben der Menschenwürde Raum zu verschaffen, haben sich dagegen einem angemessenen Standard unterworfen.
Die Lindauer Arbeitsgruppe „Eine Welt“der „Agenda 2030“hat sich zum Ziel gesetzt, diese Standards mit dem Aufruf zum fairen Handel von Schnittblumen zu unterstützen. Sie sind gewährleistet und erkennbar am Siegel „Fairtrade“. Die Schnittblumen mit dieser Siegelmarke sind in den Lindauer Blumenläden erhältlich.