„Mitarbeiter wie jeder – nur mit anderen Aufgaben“
Katharina Sinz und José Rädler sind seit Oktober Direktoren der Fachkliniken Wangen
WANGEN (jps) - Mit Katharina Sinz und José Rädler leitet seit Oktober vergangenen Jahres ein Duo vor Ort die Fachkliniken Wangen. Beide haben völlig unterschiedliche Werdegänge hinter sich: Während Sinz zuvor sechs Jahre lang in vergleichbarer Position im ebenfalls zum Waldburg-Zeil-Klinikverbund gehörenden Aulendorfer Parksanatorium gearbeitet hat, kommt Rädler aus dem Pflegebereich und war in Wangen zuletzt als Leiter des Therapieund Pflegemanagements tätig. Beide traten damit die Nachfolge von Alwin Baumann an, der Ende des Jahres in den Ruhestand gegangen war.
„Wir liegen hier oberhalb der Nebelgrenze“, sagt Katharina Sinz augenzwinkernd über den wesentlichen Unterschied zwischen Aulendorf und Wangen. Wobei die 36-Jährige an ihrem neuen Arbeitsplatz diesbezüglich ganz auf der sicheren Seite ist, arbeitet sie jetzt nicht nur in der geografisch höher gelegenen Allgäustadt, sondern gleich im vierten Stock des Hauses Franziskus auf dem weitläufigen Areal der Fachkliniken.
Dabei teilt sie sich das Büro mit dem nur ein Jahr älteren José Rädler. Die Schreibtische stehen sich gegenüber, und beide empfinden diese Art des Teamworks als Vorteil – wenngleich die Aufgaben klar aufgeteilt sind: Während sich Katharina Sinz verwaltungstechnisch um den Kinderbereich kümmert, ist José Rädler für alle Themen rund um die Erwachsenen zuständig. Das mache Sinn, geben sich beide überzeugt. Wobei sie im bis dato bereits für die Fachkliniken Wangen zuständigen Direktor Harald Becker einen gemeinsamen übergeordneten Ansprechpartner haben. Dass die ersten Monate in neuer Funktion arbeitsreich waren, klingt im Gespräch durch: Für Katharina Sinz waren sie „sehr spannend“– zumal es Zeit brauche, ehe ein „solch komplexer Standort“durchdrungen sei. Und José Rädler spricht von einer „großen Herausforderung“. Gleichwohl einer, die Spaß mache, weil er um „sehr viele hoch engagierte Mitarbeiter“in den Fachkliniken mit ihren rund 800 Beschäftigten weiß.
Rädler, der auch portugiesische Wurzeln hat, kann dabei bereits auf Erfahrungen seit 2014 am Vogelherd zählen. Davor hat er ein bewegtes Berufsund Ausbildungsleben hinter sich gebracht: Ehe er vor seinem Wechsel nach Wangen in Tettnang die Ausbildung zum Krankenpfleger absolvierte, war er in diversen Branchen tätig, etwa in der Informatik oder der Kommunikationstechnik. Und auch geputzt hat er beruflich einst.
„Medizin auf universitärem Niveau“
Sinz ist gelernte Physiotherapeutin und hat Sozialwirtschaft studiert. 2017 schloss sie ihr Masterstudium in Management an der Fernuniversität Hagen ab. Im Parksanatorium Aulendorf begann sie 2011 zunächst als Assistentin des Klinikdirektors, ehe sie an die Spitze aufrückte.
José Rädler schätzt am Klinikverbund Waldburg-Zeil und den Fachkliniken vor allem einen Faktor: „Das Unternehmen ist nicht so stark gewinnorientiert wie andere Anbieter.“Dies schaffe einen Ausgleich zwischen Geld und Qualität. Wobei Rädler wie auch Sinz Letztere besonders hoch einordnen: „Wir machen hier gute, hochqualifizierte Medizin auf universitärem Niveau“, erklärt sie. Dafür empfinde sie „Demut“.
So kommt es nicht von ungefähr, dass Katharina Sinz bei der Weiterentwicklung der Kliniken auf die Erfahrung der Chefärzte setzt – aber auch der anderen Beschäftigten. Dabei sei ein Ziel, dass der intern verwendete Begriff „Referenzregion Lungengesundheit Baden-Württemberg“sich auch in der öffentlichen Wahrnehmung niederschlage. „Authentisch“nennt sie ihren Führungsstil, um Ziele wie diese zu erreichen. Von „offenen Türen“spricht José Rädler, wenn er daran arbeitet, dass es die 1928 gegründete Einrichtung „mindestens noch einmal 90 Jahre“gibt. Denn: „Ich bin genauso ein Mitarbeiter wie alle anderen – nur mit anderen Aufgaben.“