Naturpark-Ranger appellieren an Vernunft der Sportler
Am Riedberger Horn wird „flexible Beschilderung“ausprobiert – Offensichtlich funktioniert das
IMMENSTADT/GRASGEHREN (mun) - Es gibt immer mehr Wanderer, Schneeschuh- und Tourengeher am Riedberger Horn (Oberallgäu) – und das macht aus Sicht des Naturparks Nagelfluhkette eine Besucherlenkung erforderlich: Seit diesem Winter gibt es in dem Gebiet laut Naturpark-Ranger Max Löther eine „flexible Beschilderung“. Dabei würden je nach Schneelage und Aktivitätsphase der Wildtiere unterschiedliche Bereiche „beruhigt“.
Naturpark-Rangerin Carola Bauer nennt ein Beispiel: Am Riedberger Horn stehe das Birkwild im Fokus der Schutzbemühungen. Die Birkhühner verließen zur Nahrungsaufnahme ihre Verstecke und fräßen im Grünerlen-Gebüsch die Knospen der Triebe – zumindest im Frühwinter, wenn die Triebe noch aus dem Schnee herausragen. In diesem Stadium mache es Sinn, die Bereiche durch eine Beschilderung (Stopp! Wald-Wild-Schongebiet) zu schützen.
Im Lauf des Winters wächst die Schneedecke erfahrungsgemäß und überdeckt die Erlen. Wenn man solche schneebedeckten Flächen auch dann noch als Schutzgebiete ausweise und beschildere, „würde dies vermutlich nur schwer akzeptiert“, sagt die Rangerin. Es gebe am Riedberger Horn aber auch einige wenige Bereiche, die den gesamten Winter über als Einstandsgebiet der Birkhühner gelten. Dazu gehört das Wald-WildSchongebiet unterhalb des Gipfels. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, funktioniere die Besucherlenkung sehr gut. Das schaffe die Basis für ein „Miteinander am Berg“, sagt Bauer.
Auch stoßen die Ranger nach Angaben des Naturparks im Dialog mit Wintersportlern auf positive Resonanz. Generell sei man bestrebt, die auf freiwilliger Basis geschützten Bereiche so klein wie möglich zu halten. „Diese Flächen sind dann aber auch tatsächlich nötig“, sagt Rangerin Bauer.